Nichts ist vergleichbar mit alten
Geschichten, Mythen und Geheimnissen.
Wir ankern in Port Sandwich am Südost
Ende von Malekula. Aluna (Ch+Co), Mambo (Aut), Stravaig (Nl+GB) und
Chi(Aut+Aus).
Und ganz, ganz hinten mündet ein
kleiner Fluss, ein Bächlein in die Bucht. Der Name lässt uns
aufhorchen als wir ihn erfahren – Murder River.
Das muss natürlich genau untersucht
werden. Wie entsteht so ein Name? Wer wurde ermordet? Mordet der
Fluss? Ist er nur gut geeignet um ermordete zu beseitigen? Fragen
über Fragen und die können nur durch eine persönliche Inspektion
geklärt werden.
Am nächsten Tag machen wir uns
nachmittags mit dem Dingi auf den Weg. Schon bei der Anfahrt bleiben
wir stecken, es ist sehr, sehr seicht. Ich steige aus und wate durch
das Wasser um einen geeigneten Weg zu finden der tief genug ist. Bald
kann ich eine seichte Rinne entdecken, das Dingi wird dorthin
dirigiert und durch gelotst. Nur die ersten 150 Meter können wir den
Motor verwenden, danach wird gerudert, es ist zu seicht.
Wunderschön schließt sich der
Mangrovendschungel über dem Fluss und bildet einen perfekten Tunnel.
Wilde urige Baum- und Wurzelformationen lassen uns staunen. Am Rand
wachsen Austern, Krabbenlöcher sind überall, aber wenig Vögel sind
zu hören.
Dafür tausende von Schmetterlingen, die meisten dunkel
mit leuchtenden hellblauen Flecken.
Wir kommen an eine gerodete Stelle
neben einer Brücke und dort stehen 8 Hütten. Zwei junge Mütter und
eine alte Oma wissen nicht recht wie sie uns begegnen sollen.
Vorsichtshalber frage ich ob es ok ist dass wir uns das Dorf
anschauen und herum spazieren. Von den Männern ist keiner da, die
sind zum Fischen. 3 kleine Kinder verstecken sich hinter den Müttern
und als wir sie fotografieren und ihnen die Bilder zeigen ist ihre
Welt wieder in Ordnung. Die Unterhaltung verläuft ein wenig
schwerfällig.
Alles ist sehr gepflegt, kein Plastik
liegt herum, alles sauber, schöne Blumen sind neben den einfachen
Hütten angepflanzt.
Und zu meiner großen Überraschung,
und Freude, muss ich feststellen, das die 2 jungen Frauen die ersten
halbwegs schönen einheimischen Frauen sind die mir bis jetzt in
Vanuatu begegnet sind. Das ist natürlich sehr subjektiv, aber es
muss einfach gesagt werden, die Damenwelt hier entspricht nicht mal
ansatzweise einem geläufigen westlichen Schönheitsbild.
Es wird Zeit für den Rückweg. Wir
haben nichts erfahren über die Leichen die hier produziert worden
sind, nichts über die Vergangenheit, die Namensgebung des Flusses.
Was war hier passiert? Damals als noch
die Missionare ihr Unwesen trieben, als sie versuchten friedliche
Menschenfresser durch überstülpen von Hubbard Kleidern zu
christianisieren. Wir werden es nie erfahren.......................