Donnerstag, 18. August 2016

The Murder River


Nichts ist vergleichbar mit alten Geschichten, Mythen und Geheimnissen.
Wir ankern in Port Sandwich am Südost Ende von Malekula. Aluna (Ch+Co), Mambo (Aut), Stravaig (Nl+GB) und Chi(Aut+Aus).
Und ganz, ganz hinten mündet ein kleiner Fluss, ein Bächlein in die Bucht. Der Name lässt uns aufhorchen als wir ihn erfahren – Murder River.

Das muss natürlich genau untersucht werden. Wie entsteht so ein Name? Wer wurde ermordet? Mordet der Fluss? Ist er nur gut geeignet um ermordete zu beseitigen? Fragen über Fragen und die können nur durch eine persönliche Inspektion geklärt werden.






Am nächsten Tag machen wir uns nachmittags mit dem Dingi auf den Weg. Schon bei der Anfahrt bleiben wir stecken, es ist sehr, sehr seicht. Ich steige aus und wate durch das Wasser um einen geeigneten Weg zu finden der tief genug ist. Bald kann ich eine seichte Rinne entdecken, das Dingi wird dorthin dirigiert und durch gelotst. Nur die ersten 150 Meter können wir den Motor verwenden, danach wird gerudert, es ist zu seicht.


  

Wunderschön schließt sich der Mangrovendschungel über dem Fluss und bildet einen perfekten Tunnel. 


Wilde urige Baum- und Wurzelformationen lassen uns staunen. Am Rand wachsen Austern, Krabbenlöcher sind überall, aber wenig Vögel sind zu hören. 










Dafür tausende von Schmetterlingen, die meisten dunkel mit leuchtenden hellblauen Flecken.

 


Wir kommen an eine gerodete Stelle neben einer Brücke und dort stehen 8 Hütten. Zwei junge Mütter und eine alte Oma wissen nicht recht wie sie uns begegnen sollen. 


 Vorsichtshalber frage ich ob es ok ist dass wir uns das Dorf anschauen und herum spazieren. Von den Männern ist keiner da, die sind zum Fischen. 3 kleine Kinder verstecken sich hinter den Müttern und als wir sie fotografieren und ihnen die Bilder zeigen ist ihre Welt wieder in Ordnung. Die Unterhaltung verläuft ein wenig schwerfällig. 


Alles ist sehr gepflegt, kein Plastik liegt herum, alles sauber, schöne Blumen sind neben den einfachen Hütten angepflanzt.

Und zu meiner großen Überraschung, und Freude, muss ich feststellen, das die 2 jungen Frauen die ersten halbwegs schönen einheimischen Frauen sind die mir bis jetzt in Vanuatu begegnet sind. Das ist natürlich sehr subjektiv, aber es muss einfach gesagt werden, die Damenwelt hier entspricht nicht mal ansatzweise einem geläufigen westlichen Schönheitsbild.


Es wird Zeit für den Rückweg. Wir haben nichts erfahren über die Leichen die hier produziert worden sind, nichts über die Vergangenheit, die Namensgebung des Flusses.
Was war hier passiert? Damals als noch die Missionare ihr Unwesen trieben, als sie versuchten friedliche Menschenfresser durch überstülpen von Hubbard Kleidern zu christianisieren. Wir werden es nie erfahren.......................