Donnerstag, 30. März 2017

Pohnpei

MICRONESIEN - POHNPEI

Ich werfe den Anker im großen Becken von Kolonia, der Hauptstadt von Pohnpei, einer der 4 Staaten von Micronesien. Auf Kanal 16 ist außer Statik und viel Rauschen nichts zu hören und ich mache mir erst mal ein Frühstück. Doch kaum steht der Wasserkessel auf dem Herd schon kommt der Hafenkapitän und beordert mich an die Mauer mit diesen großen schwarzen Gummiwalzen die so hässlichen Abrieb auf dem Schiff hinterlassen. Schnell ist die Prozedur mit den Behörden vorbei und ich fahre vorsichtig in den hintersten Teil der Bucht, dort wo auch die anderen Segler super geschützt liegen.

Schon nach dem ersten Rundblick weiß ich dass es eine gute Insel ist. Sehr grün, Berge zum Wandern, viel Wasser und kaum Touristen. Direkt am Ufer ist das Mangrove Bay Hotel mit einer winzig Marina Anlage und dem Pohnpei Surfclub. Hier auf Pohnpei gibt es einige der besten Wellen im Pazifischen Raum und täglich fahren mehrere Boote mit den Surfern raus zum Riff um dort diese Wahnsinns Wellen zu reiten. Hier beim Hotel kann man für 10,- US$ die Woche sein Dingi gut geschützt lassen, kann die Brausen benutzen, den Wäscheservice in Anspruch nehmen und hat gratis Internet.

Gleich am nächsten Morgen mache ich mich auf zu einer Wanderung auf den Sokeh. Nach den langen Tagen der Segelei tut es sehr gut wenn die alten Knochen wieder mal ein wenig betätigt werden. Was mich immer wieder zur Raserei bringt sind diese verdammten Hunde, die kaum dass man an ihrem Grundstück vorbei geht wild kläffend und Zähne fletschend auf einen zu schießen. Schnell gebückt und einen Stein in die Hand genommen, das reicht in den meisten Fällen um die Viecher sofort zu stoppen. Sicherheitshalber wird dann ein kräftiger Stock mein ständiger Begleiter und ich habe weitgehend meine Ruhe. Die Hunde wissen genau dass so ein Holzprügel verdammt weh tut.

Es wird heiß und ich schwitze ganz ordentlich. Zum Glück sind immer wieder schattige Abschnitte die mein Leben erleichtern. Entlang des Weges sind einige Schautafeln aufgestellt da dieser Sokeh im 2. Weltkrieg ein zwischen Amerikanern und Japanern wild umkämpfter Berg war. Die Japaner hatten auf dem Berg eine Luftabwehr Station errichtet und noch überall liegen die Reste menschlichen Irrsinns verstreut und rosten langsam ihrem Ende entgegen. Am Gipfel steht heute statt der Abwehr Kanonen eine Sendeanlage für die Kommunikation, also TV und Internet. Sehr praktisch zum rauf klettern um einen noch grandioseren Rundumblick zu bekommen.












Zurück am Wasser drehe ich mal eine Runde mit dem Dingi um mir die zahlreichen Wracks anzusehen. Mindestens 20 von den Schiffen warten hier bis das Meer sie aufgefressen hat.