Der
Gordon River führt durch den Tasmanischen Urwald, unberührt nach
heftigen Auseinandersetzungen zwischen
Regierung/Holzfällerlager/Stromindustrie und der Bevölkerung, wird
er in den 80ern unter Naturschutz gestellt. Was ihn so besonders
macht sind neben seiner Schönheit unter anderem die Bäume die nur
mehr hier in diesem Teil der Welt wachsen – Huon Pine
(Lagarostrobos franklinii), ein ganz besonderes Gewächs.
Als die
ersten Siedler bemerkten wie widerstandsfähig und praktisch
unverrottbar dieser Baum ist, wurde er natürlich sofort in riesigen
Mengen geschlägert und vor allem für den Schiffsbau verwendet. Der
kleine feine Unterschied zu anderen Bäumen, Huon Pine wächst extrem
langsam, nur 1mm Zunahme des Durchmesser pro Jahr, sprich ein Baum
mit einem halben Meter Durchmesser ist bereits 500 Jahre alt. Es
wurden Bäume aus dem Fluss gezogen mit 2 Meter, also einem Alter von
2000 Jahren, und obwohl sie mehrere 100 Jahre im Wasser gelegen sind,
ist der Stamm noch voll erhalten und das Holz in exzellenter
Verfassung. Das Geheimnis liegt am Öl (Methyl Eugenol) das im Holz
enthalten ist und den Baum so hervorragend konserviert und ihm auch
einen sehr angenehmen Duft verleiht.
Der
Gordon River schlängelt sich durch die Wildnis und an windstillen
Tagen kann man wunderschöne Spiegelungen der Landschaft im Gewässer
sehen.
Am
Eingang der Marquarie Bay zum Fluss liegt Sarah Island. Einer der
Schandflecken Tasmanischer Geschichte.
Nicht weil es dort so dreckig
ist, sondern weil die Insel als Gefangenenlager diente. Praktisch gab
es keine Fluchtmöglichkeit für die Gefangenen und die mussten dort
wie Sklaven schwerste Arbeit verrichten. Unter unmenschlichen
Bedingungen wurde Huon Pine aus dem Wald geholt, auf der Insel direkt
für den Schiffsbau vorbereitet oder gleich an Ort und Stelle zu
Schiffen gewandelt. Nur wenige der Gefangenen überlebten den
meistens kurzen Aufenthalt auf der Insel.
Die
Führung über die Insel ist ein echtes highlight. Nicht wegen der
schrecklichen Vorfälle, sondern wegen unserem Führer. In
unvergleichlicher Manier schildert er, und involviert dabei die
Zuhörer (uns), die Ereignisse als ob er selber dabei gewesen wäre.
Da könnten sich viele Fremdenführer (Tourismusverbände) ein
Beispiel nehmen wie interessant man einen trockenen Inhalt verkaufen
kann, wie man sein Publikum mitreißt, anstelle eines sehr oft leider
nur auswendig gelernten und herunter geleierten Textes.
Am
Rückweg fahren wir noch an der Lachs Zuchtstation vorbei, wo derzeit
ca. 4500 Tonnen Lachs im Jahr gezogen werden. Diese Menge soll in den
nächsten 3 Jahren auf 20.000 Tonnen erhöht werden. Wie das die
Umwelt, die anderen Lebewesen im Wasser, verträgt,....?? Hauptsache
die Kohle stimmt.
Normalerweise
führt die Tour dann noch bis zum Hells Gate, dem Eingangstor vom
Indischen Ozean in die Marquarie Bay. Unser Kapitän ist aber wegen
dem exzellenten Wetter gut drauf, und so fahren wir noch ein Stück
raus in den Indik.
Wie er mir sagt hat er seit 2007, seit diese
Touren gemacht werden und seit er diesen Job auf dem großen
Katamaran hat, den Indic Ocean noch nie so ruhig gesehen. So kann
auch er die wunderbare Fahrt ausgiebig genießen.
Er
verlängert halt einfach die Tour ein wenig, vor allem weil er und
wir dadurch in den Genuss eines wunderbaren Sonnenunterganges bei der
Heimfahrt kommen.
Hi Chico
AntwortenLöschenHabe alle deine Abenteuer 'nacherlebt', bin am weg nach Panama
Ganz lieben Gruss, Ingrid