In Opua
wo der Größte Einklarierungshafen für Sportboote in Neuseeland ist
und jedes Jahr hunderte Yachten ankommen gibt es außer einem
winzigen Geschäfterl mit saftigen Preisen nicht viel. Die nächste
größere Stadt mit allen Annehmlichkeiten der Zivilisation ist 25
km auf dem Landweg entfernt. Mit dem Boot ist es etwa gleich weit,
allerdings kann man nur im Kerikeri Inlet ankern, danach wird es
flach bei Ebbe.
Nur mit dem Dingi kann man den Fluss hochfahren, so
jedenfalls erzählt es mir Dave. Er sollte es wissen, ist ja schon
ein paar Jahre hier. Ich düse also die letzten 4 Meilen mit dem
Dingi den Fluss entlang um endlich mal wieder einen Großeinkauf zu
machen. Unterwegs sehe ich links und rechts jede Menge Yachten die
zwischen den Pfählen entlang des Ufers vertäut sind, und mit
Sicherheit mehr Tiefgang haben als ich. Es steht also für mich fest
dass ich am nächsten Morgen bei Hochwasser mit der CHI den Fluss
rauf fahre und hänge mich auch zwischen ein paar Pfähle. Eine
wunderschöne Flussfahrt, malerische Häuser und sattes grün von
der üppigen Pflanzenwelt leuchten mir entgegen. Nicht schlecht, hier
kann man es schon eine Weile aushalten.
Vom
Anlegesteg für die Dingis bis ins Städtchen sind es dann doch noch
15 Minuten Fußmarsch bis zum ersten Supermarkt, aber dann gibt es
endlich wieder mal ein anständiges Cafe mit einer guten Torte, ein
Ortskern der diese Bezeichnung auch verdient, viele kleine Läden und
vor allem kann ich jede Menge der inzwischen schon recht langen Liste
mit den nötigen Einkäufen und Ersatzteilen erledigen.
Die
Größte Touristenattraktion ist das älteste erhaltene Steinhaus
Neuseelands in dem sich heute ein kleines Museum und natürlich ein
Andenken Geschäft befindet.
David
ist einer der interessanten Typen die ich hier getroffen habe. Er hat
sich aus wild wachsendem Bambus vom Straßenrand ein Floss gebaut, im
$-Shop um 10,- NZ$ zwei Luftmatratzen besorgt und drauf gebunden, aus
einem langen Stock und einem ausrangierten Küchen Schneidbrett ein
Paddel gebaut, sein Fahrrad und seinen Rucksack mit den
Habseligkeiten noch auf die ganze Konstruktion gebunden und so
gondelt er die Küste entlang. Wenn er müde ist schlägt er sein
Zelt irgendwo am Ufer auf und er ist ganz begeistert von der
Freundlichkeit der eigenen Landsleute. Meistens wird er irgendwo
eingeladen wie er mir erzählt. Er fragt mich nach der Möglichkeit
ein Segel auf seinem schwimmenden Untersatz zu montieren. Ich
diskutiere mit ihm 2 Varianten, rate ihm aber aus
Sicherheitsgründen bei der Fragilität seiner Konstruktion
schließlich davon ab. Am nächsten Morgen ist er leider schon
verschwunden als ich aufwache.
Eine
ganze entspannte Woche bleibe ich in dem Fluss, kein einziger andere
Segler kommt hier vorbei, etwa jeden zweiten Tag einer der
Einheimischen, jeder will wissen woher ich komme wohin es geht. Die
Österreichische Flagge kennt kein einziger.
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