In der
Früh wird das Dingi ins Wasser gelassen und bei Niedrigwasser geht
es zur Insel Kapa. Viele Korallenköpfe machen das Anlanden zu einer
Slalomfahrt.
Ein
schmaler Weg führt parallel zur Küste durch den Dschungel, dann
einen Hügel hinauf wo etwa 50 Wildschweine die Flucht ergreifen.
Nach 1,5 Stunden schwitzen stehe ich plötzlich am Rand eines Dorfes
wo mir ein junger Mann mit einer jungen Kuh an der Leine entgegen
kommt. Wir plaudern über sein Dorf, immerhin 12 Hütten und Häuser
und etwa 50 Menschen die hier leben. Ich scheine ihm sympathisch zu
sein und er lädt mich zum Mittagessen ein.
Sein Anwesen liegt etwas
erhöht mit einem fantastischen Blick auf mindestens 12 Inseln und
das südliche Außenriff. Neugierig wie ich bin steige ich sofort die
Stufen hinauf und gelange in einen kombinierten
Wohnraum/Küche/Vorraum wo mich fast der Schlag trifft. Der Boden ist
blutbesudelt, die dazugehörige Wildsau liegt in Einzelteilen am
Boden, das 2 jährige Kind spielt mit der Blutsuppe und lacht mich
verschmitzt und verschmiert an. In der Mitte von dem allem thront die
Hausfrau und als sie meinen etwas verlegenen Blick sieht, fordert sie
ihren Mann auf mich wieder aus dem Haus zu entfernen. Ich gehe raus
und spiele mit den Hunden und kriege vom 5 jährigen Sohn eine Frucht
zum Kosten die ich vorher noch nie gesehen habe. Sehr süß, mit
einem leicht sauren Abgang, sie nennen ihn Tongan apple. Allerdings
habe ich in den folgenden Tagen am Markt von Neiafu zwei andere
Früchte angeboten bekommen die auch als Tongan apple bezeichnet
wurden, keine Ahnung also was es wirklich war. Nach einer Stunde ist
es soweit und ich darf wieder ins Haus zum Essen. Inzwischen ist es
sauber, keine Blutspuren mehr außer unter den Fingernägeln der
Hausfrau. Es gibt Wildschwein gekocht mit Banane, ebenfalls gekocht.
Ich möchte gleich vorneweg erwähnen dass ich sehr froh bin diese
Erfahrung gemacht zu haben, mit und bei einer armen Tonganischen
Familie zu essen und zu sehen wie sie leben, muss aber schon auch
erwähnen dass dies das geschmackloseste Essen war an das ich mich
erinnern kann. Völlig ungewürzt und da Wildschein kein Fett hat ist
auch kein Geschmack vorhanden, zäh war es sowieso. Es war schon toll
zu sehen wie die wirklich leben, was sie haben,
was die Kinder machen, die Haustiere, das ganze rundherum ums Haus,
da kriegt man schon einen anderen Eindruck.
Natürlich
kam zum Schluss noch die Bitte um eine Tauchmaske, Schnorchel,
Flossen, ein Taschenmesser und Köder zum Angeln.
Auf dem
Heimweg habe ich dann noch etwa 20 Limonen, 10 Soursop und eine Hand
voll Chilli im Wald gefunden.
Am
nächsten Tag geht es zur Swallow Cave. Wenn man nachmittags hinfährt
und die Sonne flach steht erzeugt das Licht ganz unglaubliche
Lichtffekte im Inneren der Hoehle, einfach ein Traum das Farbenspiel
des Wassers.
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