Dass die
Reise vom Boot nach Hobart in Tasmanien ein Weilchen dauern wird war
mir schon klar, allerdings mit 29 Stunden für diese doch
vergleichsweise kurze Distanz hatte ich dann doch nicht gerechnet. Da
fliegen viele schon um mehr als die halbe Welt.
0600
morgens aufstehen das war noch normal, Frühstück, Gas, Strom und
Wasser abdrehen, alle Luken kontrollieren, alle Seeventile schließen,
den Rucksack fertig packen nichts vergessen und vor die Tür damit,
abschließen, und pünktlich um 0830 wie vereinbart kurvt Sebastien
von der Nomad, ein französischer Segler den ich erstmals in den
Marquesas, später auch auf den Tuamotus und dann wieder in Fiji
getroffen habe und der jetzt zufällig wieder neben mir ankert,
heran. Er bringt mich von meinem Ankerplatz an Land, damit ich mein
Dingi am Boot vertäuen kann und es nicht unbeaufsichtigt an einem
Steg hängt.
Dann 20
Minuten Fußmarsch zur Bushaltestelle droben am Hügel über Opua,
und nach 4,5 Stunden Busfahrt bin ich auch schon in Auckland, der
größten Stadt Neuseelands. Jetzt heißt es nur noch den Bus zum
Flughafen finden und dann steht dem Urlaub nichts mehr im Wege. Alles
klappt wunderbar und irgendwann nach einem mehrstündigen
Zwischenstopp in Melbourne sitze ich im Flieger nach Hobart. Noch 20
Minuten bis zur Landung und eigentlich sollte jetzt der Sinkflug
beginnen, doch plötzlich scheint mir die Sonne ins Gesicht. Wieso
jetzt das? Die muss um diese Uhrzeit auf der anderen Seite sein wenn
ich nach Süden fliege. Da klingt auch schon die Stimme des Kapitäns
aus den Lautsprechern und er erklärt dass wir wegen eines
technischen Defektes der nicht in Hobart repariert werden kann
umgedreht haben und zurück nach Melbourne fliegen. Wie lustig. Wie
schon eingangs erwähnt nach 29 Stunden lande ich dann doch sicher in
Hobart und 'life is good again'.
30.
Dezember und die ersten Boote des Sydney – Hobart Races, des
bedeutendsten Segelereignisses hier in Downunder, sind bereits im
Hafen eingetroffen, während der Großteil der Flotte bei
aufkommendem Sturm noch tagelang draußen kämpft, um die 628
Seemeilen (etwa 1170 km) hinter sich zu bringen. 1998 sind bei diesem
tragischen Rennen 6 Segler ums Leben gekommen und 5 Boote gesunken,
in einem Sturm der bereits die Ausmaße eines Hurrikans erreichte.
Nur 44 von 115 Booten erreichten das Ziel. Die große Schwierigkeit
hier ist das sehr schnelle Kommen dieser Stürme die durch starke
Strömungen aus unterschiedlichen Richtungen extreme Wellen bilden.
Ich habe
mit ein paar Crewmitgliedern der langsameren Yachten nach ihrer
Ankunft gesprochen, und einheitlich war die Aussage dass es auch
heuer wieder einmal hart an der Grenze des Machbaren war. Richtig
schlimm war es für die Boote die gleichzeitig von Melbourne nach
Hobart in einem eigenen Rennen gestartet waren. Sie segelten die
ganze Zeit im Sturm bei Wellen bis zu 10 Metern Höhe an der
Westküste von Tasmanien. Wenn da was bricht … dann Gute Nacht.
Gleichzeitig
wird die „Taste“ veranstaltet, eine art Fressmesse für
jedermann. Viele verschiedene Gastronomiebetriebe versuchen ihre
Spezialitäten einem großen Publikum zu präsentieren, ebenso wie
die unzähligen Weinproduzenten oder viele kleine Brauereien. Eine
wahre Gaumenfreude waren Mayas Lachs/Chilli/Bratwürste. Sie ist als
Kind deutscher Einwanderer in Tasmanien geboren, hat bereits ihr
eigenes kleines Vegetarier-Bratwurstimperium errichtet und war sogar
1 Jahr lang in Schladming in der Schule.
Eines
kann man in Tasmanien getrost vergessen – dass es irgendetwas
billig gibt. Die Preise liegen locker 20 – 50 Prozent über denen
in Österreich, bei Lebensmittel eher noch mehr.
Bier (im
Supermarkt) ~2,50 für 0,3 Liter
Wein
(der Billige) ~ 7,-- (der Trinkbare) ~ ab 12,-- aufwärts
günstiger
als in Österreich ist dafür Schaf-/Lammfleisch
Völlig
unverständlich sind mir die extremen Preise für Gemüse und Obst,
obwohl alles hier wächst.
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