David
von der Marina kommt am Morgen des haulout Termines ans Boot und
nimmt ein paar Abmessungen weil sie nicht sicher sind ob ihr
Spezialtransporter unter mein Schiff passt. Doch alles ist ok, ein
paar Zentimeter links und rechts reichen um das Boot sicher zu seinem
Platz an Land zu bringen.
Souverän
erledigen David und Ken ihren Job und bringen CHI sicher an Land.
Weniger
souverän bin ich dann gleich am ersten Tag. Die Wassertanks werden
wieder mal prall voll gefüllt, denn während der Landzeit soll auch
alles im Boot geputzt werden, und hier gibt es ja genug
Süßwasser. Ja und an 20 Sachen gleichzeitig denken ist manchmal
nicht so wirklich clever. So vergesse ich doch tatsächlich dass der
Schlauch im Tank steckt, der Deckel im Schiff zur Kontrolle offen ist
und das Wasser läuft, und läuft, und läuft,......
Erst als
ich nach unten gehe um ein Werkzeug zu holen, dabei aber ins Wasser
steige, werde ich auf die Katastrophe aufmerksam. So eine verdammte
Schei..., alles Werkzeug ist nass, alle Ersatzteile und
Ersatzmaterialien sind überflutet, …... Es dauert ein paar
Minuten bis ich mich ob meiner eigenen Dummheit wieder abreagiere und
sogar schmunzeln kann. Allerdings stehen etliche Stunden zusätzlicher
Arbeit auf dem Programm. Vielleicht bin ich der Erste der sein Boot
am Land versenkt? Zuerst natürlich mal alles überflüssige Wasser
aus dem Schiff pumpen, dann alles Material und Werkzeug ins Cockpit
räumen, alles trocknen, die Werkzeuge einölen, schmieren,
zwischendurch ordentlich fluchen und am Abend wohlig schlafen weil
ich ja so brav war und so viel gearbeitet habe.
Vorgestern
dann überall hektische Vorbereitungen ob des erwarteten Ausläufers
des ehemaligen Kategorie 5 Hurrikans der von Australien über die
Tasman Sea nach Neuseeland unterwegs ist, und in der Nacht hier
eintreffen soll. Ich fühle mich hier sicher an Land, das Boot steht
gut und sollte weder umfallen noch davon fliegen. Also steht mir eine
entspannte Nacht bevor, anders als den 7 Booten die im Fluss vor der
Werft ankern. Die wird es ganz schön beuteln denke ich noch als ich
ins Bett gehe. Doch nichts wird es mit meinem Schönheitsschlaf. Es
wackelt doch ganz ordentlich und die Geräusche von den anderen
Booten rundherum sind auch nicht gerade Schlaf fördernd. Bei Franz
dessen Katamaran genau gegenüber von mir steht, bricht in der Nacht eine
Leine seines Lazy Jack Systems, der ganze Sack fällt runter und das
Segel rollt heraus und schlägt wie verrückt. Bei 45 Knoten das
alles wieder einzufangen und zu verstauen hat ihm ein paar
zusätzliche graue Haare beschert.
Bei mir
laufen die Arbeiten nach Plan und sofern sich das Wetter an die
Vorhersage hält sollte ich bis zum 23.4., meinem Termin für die
Wasserung, mit den wichtigen Sachen die nur an Land zu erledigen
sind, fertig sein.
Von
einem der zahlreichen Handwerksbetriebe die sich hier rund um
Whangarei angesiedelt haben, wurden heute die neuen Grundgerüste für
die Ruder geliefert. Bestehend aus dem Ruderschaft aus 50mm Voll
Aluminium sowie einigen 10mm Blechen die die Kräfte auf die
Ruderblätter verteilen. Die Ruder selbst werde ich erst in Tonga
oder Fiji fertig stellen, irgendwo auf einer hübschen Insel wo ich
Platz und Zeit habe, werde ich dann die Schaumkörper formen und die
Laminierarbeiten vornehmen.
Die
alten Ruder sind zwar noch einsatzfähig, aber so richtiges Vertrauen
habe ich nicht mehr. Die Schäfte sind schon sehr stark oxidiert und
lösen sich laufend ab, das Laminat hat auch einige Stellen die schon
Wasser eindringen lassen. Also ein baldiges Ende für die 2 Ruder ist
nah und ich bin froh dass ich hier alles Nötige bekommen kann.
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