Die Hauptattraktion auf der Insel Tanna
ist der Mt. Yasur.
In den Reiseführern wird der Feuerberg
als der am leichtesten zugängliche aktive Vulkan der Welt
angepriesen. Und da haben die Schreiberlinge nicht ganz unrecht, es
ist wirklich einfach, denn man wird mit einem Pickup Truck über
einen doch sehr abenteuerlichen „Naturweg“ bis fast zum
Kraterrand gefahren.
Danach noch ca. 15 Minuten Anstieg und schon
kann man in des Teufels Rachen sehen.
Zuerst gibt es am Sammelplatz noch eine
kleine Zeremonie mit einem Tanz, einer Erklärung warum der Berg so
grummelt und was er uns sagen will, und jeder bekommt eine einsame
Blume um den Hals gehängt damit der Berggeist auch weiß dass wir
die Guten sind und alle den horrenden Eintrittspreis (eine Tageskarte
zum Skifahren im teuersten Skigebiet Österreichs ist sehr billig
dagegen) bevor er uns dann verschlingt oder mit seinen rot glühenden
Innereien übersät, oder.... was weiß ich was sich der noch für
Überraschungen ausgedacht hat.
Und hier heroben ist es kalt. Während
unten am Meer und auch am Sammelplatz noch angenehme 29 Grad
herrschten, haben hier am Mt. Yasur bis auf ganz wenige Ausnahmen
alle eine warme Überkleidung angezogen. Der Wind pfeifft, der
Schwefelgeruch aus dem Inneren des Berges ist allgegenwärtig,
Rauchschwaden steigen aus dem Berg und sobald sie den Kraterrand
erreichen werden sie waagrecht weggeblasen.
Doch wenn man dann oben steht am Rand
und direkt in die glühende Lava blickt, mein Gott, schon ein
Wahnsinns Anblick. Immer wieder werden rot glühende Gesteinsbrocken
in die Luft geschleudert. Doch dann kommt ein ganz tiefes lautes
Grummeln und Donnern, was ist jetzt los? Und mit ein paar Sekunden
Verzögerung weiß ich was los ist, ein Furz, der Berg hat einen Furz
gelassen! Und nicht nur das, da kommt auch jede Menge Material mit, es
stinkt erbärmlich, doch der Anblick ist einfach grandios. Weiß,
gelb, rot in allen Farbschattierungen dazwischen leuchtet dieses
Naturwunder, streut seine Innereien über den Berg und oben am
Kraterrand stehen 40 Menschen mit offenen Mündern und Staunen wie
kleine Kinder zu Weihnachten.
Eine halbe Stunde bleibe ich oben, dann
bin ich so voll Asche dass ich kaum noch atmen kann. Überall in
jeder Öffnung, Nase, Mund, Augen, Ohren, Haaren, Augenbrauen und
sogar in den ersten Falten hat sich die Asche eingenistet.
Auf dem Rückweg holpern und poltern
wir wieder auf der Ladefläche des Trucks nach unten, zurück nach
Port Resolution in stockfinsterer Nacht.
Jetzt noch versuchen mit dem Dingi
unfallfrei durch die zahlreichen Korallenblöcke hindurch bis zum
Boot zu kommen. Den Rucksack auf die Badeplattform, ebenso das Gewand
und dann in meiner ganzen Pracht sofort ins Wasser gehüpft und eine
Runde ums Schiff geschwommen bis der gröbste Dreck weg ist.
Heute habe ich mir wieder mal einen
ordentlichen Schluck Rum, aus meiner letzten Flasche aus Panama, vor
dem Schlafen gehen verdient. Ich sitze noch eine Weile im Cockpit bis
mir eiskalt ist, lasse die Eindrücke Revue passieren und grinse wie
ein kleines Kind. Ein schöner Tag ist zu Ende, ab in die Heia.
So an shot Abuelo oder zwa haette ich gerne als Sundowner in dieser schoenen Gegend , in Deiner Gegenwart gerne mitverschlungen. Geniese Dein Leben und freu mich schon auf weitere Berichte.... Sandra
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