Sonntag, 8. Dezember 2013

Kerikeri



In Opua wo der Größte Einklarierungshafen für Sportboote in Neuseeland ist und jedes Jahr hunderte Yachten ankommen gibt es außer einem winzigen Geschäfterl mit saftigen Preisen nicht viel. Die nächste größere Stadt mit allen Annehmlichkeiten der Zivilisation ist 25 km auf dem Landweg entfernt. Mit dem Boot ist es etwa gleich weit, allerdings kann man nur im Kerikeri Inlet ankern, danach wird es flach bei Ebbe. 
Nur mit dem Dingi kann man den Fluss hochfahren, so jedenfalls erzählt es mir Dave. Er sollte es wissen, ist ja schon ein paar Jahre hier. Ich düse also die letzten 4 Meilen mit dem Dingi den Fluss entlang um endlich mal wieder einen Großeinkauf zu machen. Unterwegs sehe ich links und rechts jede Menge Yachten die zwischen den Pfählen entlang des Ufers vertäut sind, und mit Sicherheit mehr Tiefgang haben als ich. Es steht also für mich fest dass ich am nächsten Morgen bei Hochwasser mit der CHI den Fluss rauf fahre und hänge mich auch zwischen ein paar Pfähle. Eine wunderschöne Flussfahrt, malerische Häuser und sattes grün von der üppigen Pflanzenwelt leuchten mir entgegen. Nicht schlecht, hier kann man es schon eine Weile aushalten.






Vom Anlegesteg für die Dingis bis ins Städtchen sind es dann doch noch 15 Minuten Fußmarsch bis zum ersten Supermarkt, aber dann gibt es endlich wieder mal ein anständiges Cafe mit einer guten Torte, ein Ortskern der diese Bezeichnung auch verdient, viele kleine Läden und vor allem kann ich jede Menge der inzwischen schon recht langen Liste mit den nötigen Einkäufen und Ersatzteilen erledigen.
Die Größte Touristenattraktion ist das älteste erhaltene Steinhaus Neuseelands in dem sich heute ein kleines Museum und natürlich ein Andenken Geschäft befindet.


David ist einer der interessanten Typen die ich hier getroffen habe. Er hat sich aus wild wachsendem Bambus vom Straßenrand ein Floss gebaut, im $-Shop um 10,- NZ$ zwei Luftmatratzen besorgt und drauf gebunden, aus einem langen Stock und einem ausrangierten Küchen Schneidbrett ein Paddel gebaut, sein Fahrrad und seinen Rucksack mit den Habseligkeiten noch auf die ganze Konstruktion gebunden und so gondelt er die Küste entlang. Wenn er müde ist schlägt er sein Zelt irgendwo am Ufer auf und er ist ganz begeistert von der Freundlichkeit der eigenen Landsleute. Meistens wird er irgendwo eingeladen wie er mir erzählt. Er fragt mich nach der Möglichkeit ein Segel auf seinem schwimmenden Untersatz zu montieren. Ich diskutiere mit ihm 2 Varianten, rate ihm aber aus Sicherheitsgründen bei der Fragilität seiner Konstruktion schließlich davon ab. Am nächsten Morgen ist er leider schon verschwunden als ich aufwache.





Eine ganze entspannte Woche bleibe ich in dem Fluss, kein einziger andere Segler kommt hier vorbei, etwa jeden zweiten Tag einer der Einheimischen, jeder will wissen woher ich komme wohin es geht. Die Österreichische Flagge kennt kein einziger.

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