Zurück nach Hause (CHI), mitte Oktober
2012
Ich bin wieder unterwegs, vorerst aber
nicht mit dem Schiff. Aufstehen Samstag um 03:45 und ein Letztes
gemütliches Frühstück. Soweit bei angenehmen 11 Grad
Raumtemperatur (ich habe in der Nacht vergessen das Fenster zu
schließen) Gemütlichkeit aufkommen kann.
Dann ab mit meinem
zerwuzelten und verbeulten Blauen Flitzer den mir Andreas während
des Sommers überlassen hat. Es geht nach München als erstes das
Auto retournieren und schon stellt sich das erste kleine Problemchen
ein. München ist halt doch kein Dorf denn schon beim Autobahnende
erwische ich die falsche Abzweigung und eine Stunde sinn- und
orientierungslos im Kreis fahren beginnt. Dann rufe ich doch besser
bei Andreas an und frage ihn nach dem Weg. Überraschenderweise bin
ich gar nicht so weit weg von ihm. Er bringt mich dann zum
Flughafen und kurz darauf bin ich in London, wo ich 3 herrliche,
angenehme Tage verbringe. Auch die schönste Zeit ist mal zu Ende und
der große Blechvogel soll mich Richtung Südsee bringen. Beim
Einchecken hapert es aber dann auch schon wieder. Mein Flug sollte
via London – Hongkong - Auckland nach Papeete (Tahiti) gehen, doch
die nette Dame am Schalter erklärt mir dass mein Ticket über Los
Angeles führt. Für den Normalbürger kein wirkliches Problem, für
mich schon. Die Amis sind ja meine Lieblingsfeinde und lassen mich
nicht mehr in ihr Land, Transit gibt es keinen, also kann ich auch
nicht über Los Angeles fliegen. Also ab zum Ticket Schalter und mit
charmantem Lächeln und Sprüchen versuchen die Umbuchung so billig
wie möglich zu bekommen. Ganz umsonst war es dann doch nicht, 50
Pfund wechseln den Besitzer und ich darf dann doch über Hongkong und
Auckland nach Tahiti fliegen.
Nach vielen, vielen Stunden in
Abfertigungshallen, Warteschlangen und natürlich eingezwängt in
engen Sitzen im Flieger komme ich dann doch in Tahiti an. Lästig vor
allem die ewigen Kontrollen, Kontrollen, Kontrollen.....insgesamt
musste ich meinen Rucksack 11mal ausräumen. Gut der Inhalt war
natürlich Terror verdächtig. 2 Laptops, 3 e-book reader, 3 externe
Festplatten, ein paar Kleinigkeiten und das höchst suspekte Ding war
mein Ruderlagengeber. Ein etwa 30cm langes Metallstangerl mit einem
Kabel am Ende, dazu gepackt in einer Luftpolsterfolie habe ich dann
auch noch eine WLAN Antenne mit Verstärker. Für den jeweiligen
Kontrolleur sah das sicher aus wie eine Rohrbombe und die Antenne,
Kabel, Verstärker das war bestimmt für die Fernzündung......
Mittwoch in der Nacht komme ich also in
Papeete an und bleibe 3 Tage bei meinen österreichischen Freunden
Hannes und Christine auf deren Schiff Optimist, einem 15 Meter
Katamaran. Sie haben das Boot erst vor nicht allzu langer Zeit
erworben und sind noch immer beim optimieren der Ausstattung. So hat
das Boot einen riesigen drehbaren Mast, dessen Verstagung etwas
kompliziert zu handhaben ist. Hannes vereinfacht das System nun mit
Dyneema Leinen. Für die beiden sind übrigens auch 2 der 3 e-book
reader und die WLAN Antenne. Nicht alles was man so mitschleppt wenn
man von Österreich wieder zum Boot fliegt ist für den Eigenbedarf.
Es gibt immer andere Segler die dringend etwas brauchen und es ist
selbstverständlich dass man das, wenn irgend möglich, mitbringt.
Am Sonntag in der Früh geht’s dann
endlich nach Apataki zu meinem Boot.
CHI steht noch da wie ich ihn verlassen
habe, die Tür ist natuerlich nicht verschlossen, der Geruch der mir
entgegen kommt ist nicht gerade Frischluft, aber auch nicht der
Gestank abgestandener, fauliger Luft wie meistens nach monatelanger
Abwesenheit. Kaum Schimmel im Inneren, nirgends sind Wasserlachen zu
sehen – ich bin begeistert.
Na endlich, Herbert! Na , dann kanns ja wieder losgehen. Freu mich schon wieder auf Deine Berichte!
AntwortenLöschenUrban
na da gibt uns jemand scheibchenweise Kostbarkeiten seiner Vergangenheit preis. Trotzdem Dank. Hoffe du hast den Cyclon gut überstanden und auch wieder alles was man so an Technik an Bord braucht.
AntwortenLöschenGeruhsames Fest
Hallo Chico,
AntwortenLöschenschön, wieder einmal einen Bericht von dir zu lesen!
Nachdem es heute im Pongau regnet, lese ich mich ein wenig in die Amateurfunkausbildung ein... Eine umfangreiche Lektüre ;-)
Wünsche dir ein gesundes und abenteuerreiches neues Jahr,
lg aus st. Johann,
Markus