Mittwoch, 26. Februar 2014

Gordon River



Der Gordon River führt durch den Tasmanischen Urwald, unberührt nach heftigen Auseinandersetzungen zwischen Regierung/Holzfällerlager/Stromindustrie und der Bevölkerung, wird er in den 80ern unter Naturschutz gestellt. Was ihn so besonders macht sind neben seiner Schönheit unter anderem die Bäume die nur mehr hier in diesem Teil der Welt wachsen – Huon Pine (Lagarostrobos franklinii), ein ganz besonderes Gewächs.
Als die ersten Siedler bemerkten wie widerstandsfähig und praktisch unverrottbar dieser Baum ist, wurde er natürlich sofort in riesigen Mengen geschlägert und vor allem für den Schiffsbau verwendet. Der kleine feine Unterschied zu anderen Bäumen, Huon Pine wächst extrem langsam, nur 1mm Zunahme des Durchmesser pro Jahr, sprich ein Baum mit einem halben Meter Durchmesser ist bereits 500 Jahre alt. Es wurden Bäume aus dem Fluss gezogen mit 2 Meter, also einem Alter von 2000 Jahren, und obwohl sie mehrere 100 Jahre im Wasser gelegen sind, ist der Stamm noch voll erhalten und das Holz in exzellenter Verfassung. Das Geheimnis liegt am Öl (Methyl Eugenol) das im Holz enthalten ist und den Baum so hervorragend konserviert und ihm auch einen sehr angenehmen Duft verleiht.



Der Gordon River schlängelt sich durch die Wildnis und an windstillen Tagen kann man wunderschöne Spiegelungen der Landschaft im Gewässer sehen.

Am Eingang der Marquarie Bay zum Fluss liegt Sarah Island. Einer der Schandflecken Tasmanischer Geschichte. 


Nicht weil es dort so dreckig ist, sondern weil die Insel als Gefangenenlager diente. Praktisch gab es keine Fluchtmöglichkeit für die Gefangenen und die mussten dort wie Sklaven schwerste Arbeit verrichten. Unter unmenschlichen Bedingungen wurde Huon Pine aus dem Wald geholt, auf der Insel direkt für den Schiffsbau vorbereitet oder gleich an Ort und Stelle zu Schiffen gewandelt. Nur wenige der Gefangenen überlebten den meistens kurzen Aufenthalt auf der Insel. 



 
 








Die Führung über die Insel ist ein echtes highlight. Nicht wegen der schrecklichen Vorfälle, sondern wegen unserem Führer. In unvergleichlicher Manier schildert er, und involviert dabei die Zuhörer (uns), die Ereignisse als ob er selber dabei gewesen wäre. Da könnten sich viele Fremdenführer (Tourismusverbände) ein Beispiel nehmen wie interessant man einen trockenen Inhalt verkaufen kann, wie man sein Publikum mitreißt, anstelle eines sehr oft leider nur auswendig gelernten und herunter geleierten Textes.

Am Rückweg fahren wir noch an der Lachs Zuchtstation vorbei, wo derzeit ca. 4500 Tonnen Lachs im Jahr gezogen werden. Diese Menge soll in den nächsten 3 Jahren auf 20.000 Tonnen erhöht werden. Wie das die Umwelt, die anderen Lebewesen im Wasser, verträgt,....?? Hauptsache die Kohle stimmt.



Normalerweise führt die Tour dann noch bis zum Hells Gate, dem Eingangstor vom Indischen Ozean in die Marquarie Bay. Unser Kapitän ist aber wegen dem exzellenten Wetter gut drauf, und so fahren wir noch ein Stück raus in den Indik.

 Wie er mir sagt hat er seit 2007, seit diese Touren gemacht werden und seit er diesen Job auf dem großen Katamaran hat, den Indic Ocean noch nie so ruhig gesehen. So kann auch er die wunderbare Fahrt ausgiebig genießen. 
 
Er verlängert halt einfach die Tour ein wenig, vor allem weil er und wir dadurch in den Genuss eines wunderbaren Sonnenunterganges bei der Heimfahrt kommen.



Montag, 24. Februar 2014

Central and Westcoast



 Alle unsere Sachen für die nächsten 10 Tage sind umgepackt in den großen Holden Commodore Kombi, den uns Joy's Sohn Lukas für unsere Reise ins Zentrum und an die Westküste Tasmaniens zur Verfügung gestellt hat. 

 Wir sind mit dem Zelt unterwegs und falls entgegen der Vorhersage schlechtes Wetter kommen sollte, haben wir die Möglichkeit im Auto einigermaßen bequem zu schlafen.
Unser erster Weg führt uns in den Mount Field National Park.
 



 














Und was es hier in Unmengen gibt ist Natur, Natur, Natur,..... so weit das Auge reicht. Und die Baeumchen die hier wachsen sind nicht ohne, der hoechste von den Riesen ist immerhin 111 Meter (als Vergleich das Riesenrad in Wien ist meines Wissens 61 Meter hoch)


 








 Achtet mal auf die Größe des Menschleins am 
Fuß des Baumes.







 



 Wunderbar angelegte Wanderwege, damit man auch ja nicht die sensible Natur beschädigt, gibt es überall. 



 Ebenso eigenartige Moose und Kleinpflanzen die an Korallen erinnern.







Abgestorbene oder durch Sturm umgefallene Bäume bleiben liegen. Schließlich ist hier alles Nationalpark, wie etwa ein Drittel der Fläche von Tasmanien.









Nach dem Lake St.Claire geht es über die westliche Hochebene vorbei an einigen ganz wenigen kleinen Dörfern nach Queesntown, eine ehemalige Hochburg des Bergbaues. Da es in Tassie eine Vielzahl von verschiedenen Erzen gibt, wurde die Natur schonungslos der unstillbaren Profitgier untergeordnet. Heute sieht es zum Glück (für die Natur) anders aus. 


 Die Narben an der Erdoberfläche beginnen langsam zu verwachsen, einst blühende Städte wie Queenstown oder Zeehan stehen vor dem Ende, vieles ist dem Zerfall preis gegeben, manche beginnen aber auch in den langsam wachsenden Öko-Tourismus zu investieren.


Unser Ziel ist Strahan, die wichtigste Stadt im Westen Tasmaniens. In einer vor den rauen Stürmen des Südpazifiks perfekt geschützten großen Lagune, liegt dieses kleine Juwel. Als ich am nächsten Morgen ins Wasser der flachen Lagune gehe, erwartet mich eine sehr positive angenehme Überraschung. Das Wasser ist warm, etwa 23-24 Grad!!! Ich war ja schon ein paar mal zum Schwimmen im Meer, aber bei 17 – 19 Grad Wassertemperatur, waren das immer nur seeehr kurze Bademomente.