Donnerstag, 6. April 2017

Der Pass



A nettes Gschichterl, kein Märchen und es fängt trotzdem mit - Es war einmal an,
und er war kein unbedeutender Mann, überall auf der Insel als Respektsperson anerkannt , schließlich war er der Chef der Immigration in Pohnpei, in Kolonia der Hauptstadt der Föderierten Staaten von Mikronesien. Leider mit zunehmendem Alter und abnehmenden Verantwortungsbewusstsein hat er auch dem Alkohol immer mehr zugesprochen (klingt fast wie der Häuptling von Wien). 

Neben Schlägereien am Flughafen weil ihn die Sicherheitsbeamten nicht durch gelassen haben weil er seinen Identifikations-Badge vergessen hatte, und ähnliche mehrere Vorfälle die irgendwann schließlich auch dem Präsidenten zu Ohren kamen, ist dann das sprichwörtliche Fass eines Tages über gelaufen und der Präsident hat den Chef der Immigration aus dem Amt geschmissen. 

Nun ja kommt halt ein neuer Chef und alles geht seinen gewohnten Gang, möchte man meinen. In Ländern wie Mikronesien schaut das dann anders aus, denn plötzlich konnten keine Pässe mehr ausgestellt werden. Offizielle Begründung – Maschine kaputt, wir müssen warten bis aus Amerika ein Techniker kommt und die Pass Maschine repariert oder austauscht. Das ging mehrere!!!! Monate so, bis da so ein Deutscher (Zahn)Arzt (viele Segler kennen vielleicht Michael und Birgit von dem 50ft Cat Mariposa) für eine Patientin wegen eines Notfalls mit Lebensgefahr einen dringenden Flug nach Hawaii brauchte. Die besaß natürlich keinen Pass, man wollte einen ausstellen, das ging aber wegen besagter defekter Maschine nicht und schließlich konnte der Australische Botschafter ein wenig tricksen und ein Dokument organisieren das ihr die Einreise nach USA [Hawaii] ermöglichte.

Auf alle Fälle wurde durch diesen Vorfall öffentlich dass die Passmaschine nicht funktioniert und Ermittlungen begannen. Ja und dann kam die große Überraschung, die Passmaschine war nie defekt, hat immer einwandfrei funktioniert. Allerdings gibt es auf der ganzen Insel nur einen (in Zahlen 1) Menschen der das Passwort wusste, und das war eben jener gefeuerte Oberboss der Immigration. Und der weigerte sich beharrlich das Passwort heraus zu geben. Er forderte die Wiedereinsetzung in seinen Beruf für die Herausgabe des Passwortes.

In Ländern wie hier wird über solche ungeheuerliche Forderungen nicht lange verhandelt wie bei uns, sondern zu etwas drastischeren Mitteln gegriffen. Das Passwort wurde ganz einfach aus ihm heraus geprügelt (quasi von Amts wegen). Und jetzt können die guten Menschen in Mikronesien wieder Pässe bekommen.

Ich will damit nicht unbedingt sagen dass die Art und Weise wie sie das Problem lösten ganz richtig ist, aber es hat schon was. Mal ganz abgesehen davon natürlich dass es ein Wahnsinn ist dass nur eine einzige Person das Passwort weiß. Angeblich soll das jetzt geändert sein(werden).

Ich habe diese Geschichte aus der hiesigen Zeitung, von Michael und vom Australischen Konsul direkt bestaetigt bekommen und habe mir gedacht dass das bestimmt nicht in den Europäischen Medien zu lesen sein wird, deshalb merkt euch, der Chico weiß es!

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