3 Kanus wagen sich der Reihe nach
vorsichtig zu diesem Fremden auf seinem Schiff. Ein freundliches
Lächeln, die Namen werden ausgetauscht und langsam beginnt eine
zaghafte Unterhaltung. Ampelosansim nennt sich der Anführer der
Gruppe, er sei der offizielle Tourguide auf der Insel. Die Frage wie
viele Touristen denn im Jahr hier vorbeikommen verkneife ich mir
lieber. Sehr freundlich und lieb und lustig sind sie. Sie haben auch
Geschenke mitgebracht. Jedes Kanu eine Staude Bananen und dann noch
ein Bündel Kokosnüsse. Als Gegengabe erhalten sie Reis, alten
Schmuck für die Damen, ein Feuerzeug, ein paar Meter alte Leine, und
natürlich everybodys favorite - Candys.
Als Nambareni nach Geld und
Wein fragt muss ich dann leider etwas ungemütlich werden. Sie
bemerken sofort die Änderung meines Tones und Ampelosansim
entschuldigt sich für die Unverschämtheit von Nambareni. Nach 1
Stunde ziehen sie wieder ab und ich bin Besitzer von ca. 350 Bananen,
also für jeden Tag des Jahres 1 frische gesunde reife Banane. Wie
soll ich die alle los werden? In spätestens 2 Wochen sind sie nur
mehr als Mus zu gebrauchen und mehr als max.10 am Tag schaffe ich
beim Besten Willen nicht.
Am nächsten Tag geht es zum Chef des
Dorfes. Dort wird erst mal offiziell um Erlaubnis gefragt ob ich eh
ankern darf, und schwimmen und fischen und auf der Insel herum
spazieren. Jaja, alles kein Problem, ich kann machen was ich will.
Ich frage ihn wegen der Bananen, ob es sehr unhöflich ist wenn ich
sie in Zukunft als Geschenk ablehne, ich will kein Essen vergeuden.
Sehr diplomatisch antwortet er, ich soll sie ruhig nehmen, die haben
alle so viele davon sonst würden sie sie nicht hergeben. Er scheint
ein sehr kluger Mann zu sein, stellt gute Fragen und als das Gespräch
auf Politik kommt (so was hatte ich noch nie) und er mich nach meiner
Meinung nach dem neuen Amerikanischen Präsidenten fragt muss ich
erst mal herzlich lachen. Auch die inzwischen 12 Mithörer die
langsam in seinem Haus eingetrudelt sind lachen und sind auf meine
Antwort gespannt. Nach guter alter römischer Sitte hebe ich meinen
ausgestreckten Arm und drehe den Daumen langsam nach unten. Und sie
verstehen sofort was das bedeutet. Ich bin mir nicht ganz sicher wie
stark ich ihnen meinen Abneigung zeigen kann, schließlich sind sie
ziemlich abhängig von den USA. Aber sehr bald stellt sich heraus
dass Donald auch hier keine Freunde hat.
Kaum bin ich zurück am Boot schon
kommen die Kinder an gerudert. Bald hängen mehrere Kanus und ein
großes Stück Styropor das als Schwimmhilfe dient, am Heck von CHI.
14 Kinder tummeln sich im Wasser, auf den Kanus und im Dingi und ich
erlaube ihnen hinten auf der Treppe hoch zu kommen. Ja und von hier
heroben ins Wasser zu springen ist natürlich das höchste überhaupt,
da ist Weihnachten und Ostern ein Dreck dagegen.
Natürlich gibt es auch auf Satawan die
Zeugen des WW2. Ein alter Halbjapaner hat sich die Mühe gemacht und
alle verfügbaren Panzerreste der Insel als Zaun vor seinem Haus
geparkt. In einem anderen Garten liegen die Reste eine Flugzeuges.
Der menschliche Wahnsinn blüht überall.
In der örtlichen Highschool gibt es
seit 3 Wochen Internetverbindung. Gratis Wifi für das ganze Dorf wie
mir erklärt wird, allerdings reicht die Antennenleistung nur für
maximal 50 Meter was in der Praxis bedeutet dass man direkt bei der
Schule Internet hat, sonst nirgends. Immerhin die Zukunft hat Einzug
gehalten und wird das Dorfleben sehr schnell verändern. Es ist
erstaunlich wie viele Kinder bereits jetzt nach nur 3 Wochen mit
einem Smartphone durch die Gegend ziehen.
Übrigens, kennt von euch jemand diese
Frucht? Schmeckt ein bisschen nach Apfel + Pfirsich aber nicht ganz
so süß. Ich konnte sie leider in meinem schlauen Buch nicht finden,
wäre dankbar für ein wenig Nachhilfe, danke.
Wie üblich wenn ihr auf
die Bilder klickt könnt ihr sie in GROSS ansehen
Wo ich gerade bin wie
immer auf shiptrak.org und bei callsign kc2unj eingeben
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen