Wieder
sind wir unterwegs, diesmal an Tasmaniens Ostküste.
Viele
der Campingplätze haben Grillbereiche die man kostenlos nutzen kann.
Eine Edelstahlplatte, ein Elektrodraht darunter und ein Knopf den man
drücken muss, man kann also nicht viel falsch machen, und falls
Vandalen unterwegs sind, können die auch kaum was beschädigen. Der
Grund dafür liegt sicher in den Sommermonaten (Dezember bis April)
in der permanenten Feuergefahr. So macht sich niemand die Mühe ein
Feuerchen zu machen oder selber seinen Grill anzuwerfen. Sind doch
auch gleich Tische und Sitzbänke vorhanden. Wir laden uns noch ein
App herunter das uns alle Campingplätze mit Beschreibungen und Lage
liefert, und so erfahren wir auch dass es eine ganze Menge davon gibt
die man kostenlos benutzen kann, mit Brause, WC, Grill und allem Drum
und Dran.
Und gleich an der ersten Station machen wir eine
fantastische Entdeckung. In einem großen Teich können wir eine
Platypus (Schnabeltier – Ornithorhynchus anatinus) erspähen.
Normalerweise sind diese Tiere sehr scheu und verstecken sich im
Schilf oder in ihren knapp über der Wasserfläche liegenden, bestens
verborgenen Höhlen. Wenn sie auch nur das kleinste unbekannte
Geräusch hören oder gar Menschen sehen sind sie verschwunden.
Danach
geht’s in den Osten, in die Bay of Fire.
Ein Wahnsinn die Strände
und die Natur dort. Als wir am Abend das Wetter checken sehen wir mit
Schrecken dass für den nächsten Tag heftiger Wind und schwerer
Regen vorausgesagt sind. Mit dem kleinen Zelt nicht so ideal und Joy
erinnert sich an einen Platz von dem sie oft gehört hatte, an dem
sie aber selbst noch nie war Picanini Point.
Und
diese Anlage des geborenen Holländers Klaas übertrifft bei weitem
meine Erwartungen. Neben dem Haupthaus hat er während der Jahre für
seine Kinder (Gypsy, Free,... allein an den Namen der kids erkennt
man schon dass er ein echter Hippie war) Hütten gebaut die sie dann
mit ihren Freundinnen und Familien bewohnten. Wir zogen in Lilly's
cottage, das einstmals das Haupthaus des Vorbesitzers war. Er lebte
dort mit Frau und 7 Kindern in dem kleinen Häuschen. Ich fühle mich
auf Anhieb wohl. Das ist kein Haus zum Wohnen, das ist ein Haus zum
Leben. Es erinnert mich an zu Hause an die Almhütten in Österreich
bevor der große Tourismuswirbel losbrach. Man kommt zur Tür rein
und fühlt sich sofort sauwohl. Wasser für den Abwasch ist nur außer
Haus.
Eine Badewanne steht praktischer Weise mitten im Garten (zum
Glück ist jetzt Hochsommer) und später hat Klaas noch irgendwann
ein kleines A-Haus zum Schlafen für die Gäste dazu gebaut.
Wir
bleiben 3 Tage, es ist einfach zu schön hier. Man muss sich selbst
versorgen, Gemüse oder was man so braucht holt man aus dem riesigen
Garten (fast schon eine Gärtnerei), oder Eier direkt unterm Hintern
des Huhnes. Zum endlos langen Traumstrand sind es auch nur 200 Meter.
Für einen Spaziergang von einem Ende bis zum Anderen benötigen wir
2 Stunden. Dafür haben wir auch nicht ein einziges Stück Plastik
gefunden, kein Müll, kein einziger Mensch, nur 2 tote Pinguine und 1
toter Vogel, und unsere Fußspuren im Sand.
Die
Wineglas Bay gehört wohl zu den Schönsten im ganzen Pazifik. Da
gibt es viele sogenannte Topdestinationen die bei weitem nicht so
einen schönen Strand haben. Einziger Wermutstropfen, die
Wassertemperatur.
Auf der
Plus Seite dafür lustige kleine Kängurus. Die kommen sogar heran
lassen sich streicheln und der Nachwuchs schaut dabei auch noch frech
aus seinem Beutel. Als wir uns zum Jausnen hinsetzen kommt so ein
Känguru, setzt sich zu uns als ob es zur Familie gehört. Ein
Japanischer Tourist kann sich gar nicht mehr ein kriegen vor lauter
Begeisterung und als ich ihm erkläre dass das unser Hund ist der
sich heute nur verkleidet hat stapft er doch etwas ratlos und
verwirrt weiter.