Mittwoch, 9. Dezember 2015

Tank

Wir sind also wieder mal in einem Land mit so genannter Zivilisation. Daher ganz wichtig, wo befindet sich der Holding Tank? Damals, als mein Boot gebaut wurde hat noch niemand an solche komischen Sachen wie 'Holding Tank' gedacht. Das war vollkommen unüblich, vielleicht auch noch gar nicht erfunden, wer weiß. Für alle Nicht Segler – ein Holding Tank ist ein Tank in dem das braune Zeugs das man so täglich von sich gibt quasi an Bord zwischengelagert wird. Das darf man dann erst weit draußen am offenen Meer oder in speziellen Vorrichtungen in manchen Marinas entleeren. Heutzutage ist so eine Einrichtung schon sinnvoll in Gebieten mit sehr großem Bootsaufkommen, wie hier in Neuseeland, oder auch im Mittelmeer oder der Amerikanischen Küste. Da ich so ein neumodisches Zeugs nicht an Bord habe, der Platz sehr beengt ist, und wenn so ein Tank auch nur die allerallerkleinste Undichtigkeit hat es ganz furchtbar zu stinken anfängt, und diese Einrichtung in Neuseeland auch kontrolliert wird, waren wir gezwungen über Alternativen nachzudenken.
Im Prinzip gibt es 3 Varianten. 
1) einen Holding Tank mit allen Umschaltventilen, Absperrungen, Entleerungseinrichtungen, usw. einbauen. 
2) ein Porta Poti kaufen und irgendwo hinstellen wo es nicht all zu sehr im Weg steht und 
3) die CHI Variante.
Gegen 1) spricht - braucht viel Platz, kostet viel Geld, eventuell stinkt es furchtbar.
Gegen 2) spricht - kostet auch viel Geld fürs rumstehen nur für die Behörde.
Gegen 3) spricht – steht halt herum bis wir Neuseeland verlassen.

Die Idee ist folgende: Man suche in der Werft einen Müllcontainer und entnehme ihm einen leeren 20 Liter Farbkübel (wobei die Farbe egal ist). 



Gleichzeitiges Ausschau halten nach einem stabilen Stück Holzplatte die ein wenig größer als der Durchmesser des Kübels ist spart Zeit und reduziert die Kosten auf 0,-- Dollar. 


Hat man alle Zutaten zusammen wird der Durchmesser ein wenig größer als der des Kübels ausgeschnitten, das innere Loch (wir haben bewusst auf ein Herzerl verzichtet) angezeichnet und geschnitten, auf der Rückseite 3 kleine Stücke Holz befestigt damit der Deckel beim drauf sitzen nicht verrutschen kann, und dann noch eine Platte auf das Stück des inneren Loches geschraubt damit ein Deckel entsteht – fertig ist der behördlich zugelassene Alternativ Holding Tank.



 
Für alle Nachahmungstäter – ihr dürft diese Anleitung sehr gerne verwenden.

Fiji - NZ

Ein kurzes Resümee der Fahrt von Fiji nach Neuseeland.

Nun die Wettervorhersage war nicht perfekt, aber da sich die Wettersysteme hier so schnell ändern und aus dem Nichts entstehen, war es für mich wichtig in keinen Sturm zu kommen. Die Windrichtung sollte so sein dass ich nicht allzu sehr gegen an segeln muss.

Auf dem Foto zeigt die rechte blaue Linie die theoretisch kürzeste Strecke zwischen Lautoka/Fiji und Opua/Neuseeland entlang des Großkreises.
Die linke blaue Linie habe ich mir an Hand des letzten Wetterberichtes vor der Abfahrt in Fiji eingezeichnet, in der Hoffnung/Vermutung dass auf Grund der Windrichtung bei einer einigermaßen komfortablen Fahrt das so machbar ist.
Ja und die violett-pinkfarbige Linie ist der tatsächliche Kurs den ich gesegelt bin. Also etwa 2/3 der Strecke war die Vorhersage ziemlich genau und dann kam der Gegenwind leider 2 Tage zu früh, aber was soll's.
Damit ihr euch die wahre Größenordnung vielleicht ein wenig besser vorstellen könnt, die horizontale Entfernung der kürzesten Linie zur tatsächlichen Linie beträgt immerhin 235 Seemeilen, also 435 Kilometer die ich weiter westlich gesegelt bin.

Kürzeste Distanz: 1080 sm
Gesegelte Distanz: 1290 sm
Dauer: 9 Tage + 10 Stunden
Durchschnitt: 5,7 Knoten

Samstag, 5. Dezember 2015

Neuseeland

Da ich im Moment ein wenig den Faden verloren habe muesst ihr auf
Christines Blog die Neuesten Meldungen lesen und vor allem Fotos
schauen. Also bitte auf

www.cxtineontour.wordpress.com

und ihr erfahrt was los ist. Wir werden abwechselnd posten.
Chico

Montag, 23. November 2015

Fiji - NZ 9

Die Temperaturen sind inzwischen schon ziemlich gesunken. Nix ist es mehr mit Shorts und T-Shirt, seit Tagen hat die lange Unterhose wieder Saison, und der Fliespulli freut sich auch dass er in der kalten Luft wacheln darf. Die letzte Nacht war dann wieder viel zu schnell, ich hatte keinen Bock auch noch die 3.Reff einzubinden und so sind wir grossteils mit 7-8 Knoten auf Am Wind Kurs durch die Nacht geschossen. Puenktlich zu Sonnenaufgang, gut versteckt hinter einer Wolkenbank, schlaeft dann der Wind voellig ein und wir gondeln mit 2-3 Knoten durch den Schwell der noch mehrere Stunden bestehen bleibt. So wird es wohl nichts mit der geplanten Ankunft fuer Nachmittags werden. Ich lade mir die Neueste Wetterkarte herunter und sehe dass etwa 15 Meilen oestlich Wind sein soll, von dem wir auf unserer Position nichts merken. Also Motor an und nach Osten ueber das inzwischen spiegelblanke Meer. Das bringt uns zwar nicht naeher ran an Neuseeland, dafuer kriegen wir aber Wind und muessen nicht die ganzen restlichen 65 Meilen motoren. Und tatsaechlich kommt 3 Stunden spaeter Wind, und dann mehr Wind und das ganze auch noch wie vorhergesagt aus einer brauchbaren Richtung. Wir sind nur noch 10 Meilen von Opua, unserem Port of Entry, entfernt als es zu regnen beginnt. Die Nacht senkt sich auch gerade ueber Neuseeland und es ist alles andere als angenehm. Uns stoert es nicht mehr, wir freuen uns nur mehr darauf die letzten Meilen sicher zurueck zu legen und als wir am Quarantaene Pier anlegen haben wir es endlich geschafft. Nach 1290 Meilen freuen wir uns nur mehr auf eine ruhige Nacht in der man nicht alle paar Minuten oder Stunden aufwacht. Die Beamten von Customs und Biosecurity kommen erst Freitag in der Frueh.
Wir sind gut in Neuseeland angekommen, nicht allzu viele Schaeden am Boot, mehr gibt es dann wenn wir Internet und Zeit haben, also in ein paar Tagen.

Donnerstag, 19. November 2015

Fiji - NZ 8

Kann mir mal jemand bitte erklaeren warum die Squalls IMMER erst nach dem finster werden auftreten??? Seit Tagen das Selbe Spiel. Die Sonne geht unter, 1 Stunde spaeter statt vernuenftigen 18 Knoten auf einmal 28 Knoten Wind. Also schnell ins halbwegs wasserfeste Gewand gehuepft und reffen, danach wieder ausreffen und danach wieder reffen und danach .....
Unserer Lebensmittel neigen sich langsam dem Ende zu. Es ist nicht so dass Hungergefahr besteht, nein es handelt sich nur um die Frischsachen, also Gemuese, Obst usw. Die Kiwis sind ja ein freundliches Volk ausser wenn es um die Einfuhr all der hoechst gefaehrlichen natuerlichen Dinge geht. Irgendwo ist es verstaendlich, irgendwo aber auch ziemlich laecherlich wenn sie dann bei der Einreise Honig, Eier, Tomaten, Gurken, usw... wegnehmen, oder die Fahrradreifen kontrolliert werden ob nicht noch Schmutz dran klebt, weil dadurch die Neuseelaendische Umwelt gefaehrdet ist.
Die gute Nachricht des Tages - der Wind hat sich entschlossen doch schon frueher einen leichten Schwenk von Sued nach Ost zu tun wodurch wir ab heute etwa Mitternacht einen Kurs direkt auf die Einfahrt nach Opua anlegen koennen. Sprich, voraussichtliche Ankunftszeit morgen Nachmittag oder Abend.
Position: 32grad 42,9min Sued 173grad 57,5min Ost, Kurs 135grad, Speed zwischen 3 und 6 Knoten, gesegelt 108 Meilen, noch 155 Meilen.

Dienstag, 17. November 2015

Fiji - NZ 7

Gestern hat es doch tatsaechlich so ausgesehen als ob es wenigstens einen einzigen Tag gibt an dem mal nichts bricht, doch wieder mal zu frueh gefreut. Gegen 22:00 wollen wir das Vorsegel auf die andere Seite shiften da sich die Windrichtung um ca. 20 Grad veraendert hat, da macht es auf einmal rumms und bumms und klack, und 4 grosse Augen starren ins Finster der Nacht. Was war das schon wieder?? Eines ist klar, irgend etwas ist gebrochen, aber was? 1/2 Stunde spaeter finde ich ein paar kleine Plastikteile am Deck und es ist klar, der Radar Reflektor hat sich in die ewigen Jagdgruende verabschiedet. Dafuer segeln wir dann Nachts wie die Henker - Vollgas ist angesagt. Wir wollen soviele Meilen wie moeglich Richtung Opua machen, bevor die heimtueckische Front kommt nd uns eiskalten Suedwind anstatt des bevorzugten Nordwindes bringt. Mit bis zu 11 Knoten gehts dahin, minutenlange surfs, geil und das Nachts. Doch es hilft alles nichts. Puenktlich mit Tagesanbruch kommt heftiger Regen und der Wind dreht von Nord auf Sued. Also alle Segel anders einstellen, das 3 Reff rein weil ich nicht bei 22 Knoten gegenan zu schnell sein will wenn es mich in die Wellen drischt. Schliesslich wollen wir und das Boot heil ankommen. Seit 5 Stunden wackeln wir jetzt hart am Wind bei ohrenbetaeubendem Laerm durchs Wasser. Unser Kurs ist eine Katastrophe, aber irgendwann werden wir dort sein, in 3 oder 4 Tagen.
Position 1200: 31grad 41min Sued und 173grad 04min Ost, Kurs 250grad, gesegelt 134 Meilen, noch 223 Meilen

Montag, 16. November 2015

Fiji - NZ 6

Beide Nirohalterungen mit 4 Bolzen am Kopf des Segels waren einfach abgerissen. Also haben wir neue Segelrutscher aus Glasfaserverstaerktem Kunststoff genommen und die flexibel mit Gurtband an den Kopfbeschlag genaeht. Jetzt sollten die unvermeidlich auftretenden Schlaege des Segels nicht mehr direkt auf die Rutscher gehen, sondern durch das Gurtband gedaempft werden. Mal sehen wie lange das so haelt. Das groesste Peoblem waren aber die alten Rutscher die sich im Mastprofil verkeilt haben und auf Hoehe des 1.Reffs verkeilt sind. Ich musste also mit Hammer und Schraubenzieher bewaffnet in den Mast und das bei dieser elendigen Schaukelei, kein Vergnuegen. Nach ein paar Minuten doben im Mast wild baumelnd bin ich wieder runter. Es ist es einfach nicht wert mein Leben zu riskieren, nur damit ich bei vielleicht wieder einsetzendem leichterem Wind das Segel komplett aufziehen zu koennen, anstatt gerefft zu segeln und 1/2 Knoten langsamer zu sein. Wir sind dann ein paar Stunden mit Gennaker dahin geduest, aber bei einbrechender Nacht haben wir auf Normalbesegelung zurueck gewechselt.
Wie mir seit Tagen schon schwant wird sich das Wetter schneller als urspruenglich prognostiziert aendern. Der vor der Abfahrt fuer Donnerstag angekuendigte Suedwind kommt jetzt schon Dienstag nachmittags, was alle unsere Ankunftsplaene und Hoffnungen auf eine einigermassen angenehme Ueberfahrt zunichte macht. Fuer uns bedeutet das ab morgen Nachmittag gegen den Wind zu kreuzen, fuer 200 Meilen, daraus werden dann wohl 400 werden und das ist ewig lang. Waere der Wind erst am Donnerstag auf Sueden geschwenkt, dann waeren wir bis dahin bereits in Opua gewesen in einer recht schnellen 8 Tage Fahrt. So werdens wohl 2 Tage mehr werden, leider 2 unangenehme.
Uebrigens Christine gehts wieder gut, sie isst und trinkt wieder, also alles ok.
Position 1200: 29grad 55,4min Sued und 173grad 03,7min Ost, Kurs 140 grad, gesegelt 143 Meilen, noch 327 Meilen

Sonntag, 15. November 2015

Fiji - NZ 5

Haben gestern wieder mal ein Schiff gesehen, ganz am Horizont hinter uns, ein kleiner Frachter. Segeln nachmittags mit der 3.Reff, viel Welle, nicht so lustig. Christine gehts nicht besonders, sie hat keinen Hunger, trinkt auch viel zu wenig. Um 1600 dann ploetzlich ein Kracher und eine Riesenwelle fuellt uns das Cockpit an, und auch ins Schiff kommt eine ordentliche Ladung Wasser. Immer wieder das Selbe, eine Welle ist fast bei jeder Fahrt dabei die uns ihre immense Kraft demonstrieren muss, ich koennte gerne darauf verzichten. In der Nacht dann ausreffen bis zur 1.Reff, allmaehlich dreht der Wind ein wenig und es wird angenehmer. Und heute morgen dann der naechste Schock - beide Rutscher beim Kopfbeschlag des Segels sind abgerissen, schoene Scheisse. Muss mir was einfallen lassen wie ich das reparieren soll. Sonst soweit alles ok, Wetter ist gut, Solaranlage arbeitet wieder einwandfrei, 1200 Position: 27grad 43 min Sued und 172grad 07min Ost, Cog: 172grad, gesegelt 141 SM, noch 465 Seemeilen.

Samstag, 14. November 2015

Fiji - NZ 4

Kaum hatte ich gestern den Blog geschrieben, kontrolliere ich so nebenbei das Amperemeter fuer die Solaranlage und die Anzeige ist auf NULL - bei strahlendem Sonnenschein. Und auch der Solarregler zeigt nichts an. Das waere so einer der bloedesten Faelle die auftreten koennen - kein Strom mehr. Messgeraet raus und gemessen, nichts, Schraubenzieher raus und Regler geoeffnet, nichts, das ganze Schaltpaneel geoeffnet und nach kurzem Suchen finde ich den Uebeltaeter. Eine Elektroklemme hat, wahrscheinlich seit Jahren, an einer Schraube gescheuert und jetzt war sie durchgescheuert, und bei Nachtfahrt oder bei eingeschaltetem Ankerlicht fliesst ueber diese Schraube der Strom, also Kurzschluss irgendwo. Ich verbinde provisorisch die Solarkabel direkt mit der Batterie somit bekommen wir zumindest wieder Strom. Ob es gut ist fuer die Batterie weiss ich nicht, denn da gelangen immerhin ca. 18 Volt statt der ueblichen max. 14,5 Volt an Ladespannung in die Batterie. Anyway, danach ueberpruefe ich den Solarregler, kann aber ausser ein wenig Dreck und eines unverdaechtigen Schalters den ich ein paar mal druecke nichts entdecken. Ich schliesse alles wieder an und siehe da es funktioniert wieder.
Seit gestern Nacht habe ich die 2.Reff eingebunden, immer so zwischen 20-25 Knoten Wind, leicht gegenan. Kein Spass da auch die Welle immer mehr wird und meine Luvseitige Luke vorne am Rumpf nicht wirklich dicht ist. Dafuer machen wir guten Speed.
Position: 25grad 26,4mn Sued und 171grad 37,9 min Ost Cog: 185grad Speed ~7,5kn gesegelt 166SM, noch 603 SM

jetzt musste ich gerade unterbrechen um die 3.Reff einzubinden, der Wind legt gerade noch ein Schaeuferl zu und es wird unangenehm. Ich hoffe er dreht bald auf die angekuendigte ENE Richtung und spaeter (2 Tage) auf Nordwest.

Freitag, 13. November 2015

Fiji - NZ 3

sehr wenig Wind die ganze Nacht durch, schlechter Kurs, nur etwa 235 Grad. Seit dem Morgengrauen super Wind, etwa 15 Knoten und viel bessere Windrichtung, Kurs jetzt 205 Grad, Speed 7,5 Knoten, seit gestern Mittag 130 Meilen, noch 750 Meilen,
Position: 22grad 50min Sued und 172grad 34,8min Ost

Donnerstag, 12. November 2015

Fiji - NZ 2

In der Nacht laesst der Wind nach, wir werden langsamer. Auch tagsueber nur mehr um die 10 Knoten Wind mit sehr suedlicher Tendenz. Trotzdem schaffen wir 127 Seemeilen. Alles ok an Bord, Christine gehts wieder gut, mir sowieso. 2 kleine Wale gesehen.
Position mittags 1200, Mittwoch 21grad 10,2 min Sued und 173grad 55,3 min Ost, Kurs etwa 225 grad sehr variabel. wir versuchen 60-70 grad scheinbaren Wind zu segeln, das ist relativ angenehm (wellen) und man kommt auch besser vorwaerts als wenn man ganz hart an den Wind geht. Ab morgen soll der Wind wieder mehr werden und auch die Richtung soll besser werden, hoffentlich, denn wenn es so weiter geht landen wir in Sydney. Noch 841 Meilen.

Mittwoch, 11. November 2015

fiji - nz 1

Bei Windstille sind wir losgefahren, beim Pass raus aufs offene Meer waren schon 18 Knoten auf die Nase und kurz drauf bis 25 Knoten. Heisst fuer uns die 2.Reff einbinden und mit 7-7,5 Knoten gehts Richtung Neu Caledonien. ??? wird sich mancher fragen - aber der Wind laesst keine andere Richtung zu. Am Abend faengt er an zu drehen und wir koennen die Schnauze des Bootes langsam suedlicher drehen. In der Nacht taucht etwa 3 Meilen neben uns ein anderes Boot auf und am Morgen ist er in unserem Kielwasser verschwunden.
An Bord alles ok, Christine ist wie ueblich am ersten Tag ein wenig marode, aber guter Dinge. Derzeit laufen wir mit etwa 6 Knoten und Kurs 210 Grad. Unsere Position: 19grad 30 min sued und 175grad 28 min ost. Am ersten Tag 155 Seemeilen, noch 945 bis Opua.

Montag, 9. November 2015

Fiji - Neuseeland

Ja jetzt geht es endlich los nach Neuseeland, morgen Dienstag in der Früh wollen wir aufbrechen.
Der kürzeste theoretische Weg von Lautoka/Fiji wo ich ausklariere bis nach Opua/Neuseeland an den Zollsteg beträgt 1080 Seemeilen (2000km). In echt werden es eher so um die 1250 Meilen (2300km) werden. Dies entspricht immerhin einer Entfernung von Rom nach Oslo bzw. von Madrid nach Warschau.

Geplante Reisedauer 8 – 11 Tage je nach dem wie sich der Wind an die Vorhersage hält.


Für alle die Interesse daran haben wo wir gerade herum gurken, unter den folgenden links könnt ihr unsere Route verfolgen.

Http://shiptrak.org und dann bei „callsign“ bitte KC2UNJ eingeben, und danach auf „view“ klicken

oder es geht auch unter


Ich werde versuchen von unterwegs wieder täglich unseren Standort zu veröffentlichen und natürlich welche weltbewegenden Erlebnisse wir hatten, immer unter der Voraussetzung dass uns die Technik nicht im Stich lässt.


Damit ihr seht wie ich versuche die Windrichtung und Windstärke so zu planen dass es sowohl flott voran geht und moeglichst nicht gegen an, hier die Fotos der nächsten 10 Tage. Ich verwende für meine Planung windyty.com die eine ausgezeichnete Animation haben. Da könnt ihr auch selber schauen, denn das Wetter wird sich kaum über einen so langen Zeitraum an die Vorhersage halten.



 











Mittwoch, 4. November 2015

Hackln

Damit ihr nicht glaubt ich habe die letzten Monate nur Spass an der Freude gehabt, hier mal ein kurzer Auszug aus der ewigen, nie endenden ToDo Liste.

Autopilot reparieren (Kompass kaputt, Anschlaggummis erneuern, Komplettreinigung)
   
Großschotführung völlig umbauen mit neuen Umlenkrollen, Klemmen,.....
Seilzüge beim Motor wieder gangbar machen,
Inverter neu verkabeln (240 Volt und 12 Volt)
Ankerwinsch wieder brauchbar machen (Freilauf läuft nicht mehr frei)
Downschalter für Ankerwinsch reparieren (gibt nette Stromstösse wenn es nass ist)
Umlenkrolle für 3. Reff erneuern
Umlenkrolle für Spinnakerführung erneuern
Softwalk Belag im Cockpit anbringen
Neues Dingi Cover nähen



Mehrere Seile wechseln, ablängen, spleißen,...
Neuen Radio einbauen

Neue Lautsprecher einbauen, incl. Verkabelung

Erdung für den SSB Funk erneuern, alte entfernen

Fußbodenbrett ändern
Neben Dachfenster Gripstreifen anbringen
Alten Lack von den Tauchflaschen entfernen
Luftsystem für die Rettungssäcke umbauen
Bilgepumpe neu verkabeln

Ankerkiste ausräumen und putzen

Dingi Pumpe reparieren
und noch ca. 100 andere Dinge


Jetzt mag vielleicht der eine oder andere denken - wieso schaut der denn nicht mehr auf sein Zeugs? Ihr könnt mir glauben ich versuche wirklich alles so gut wie möglich in Schuss zu halten. Die Sachen werden hier in den Tropen einfach viel extremer beansprucht durch Sonne und Salz, und unterliegen natürlich auch beim Segeln einem enormen Verschleiß. Und die Jahre vergehen wie im Flug. Viele Sachen sind inzwischen in einem Alter weit über einer normalen Lebensdauer. Und wenn dann wieder etwas bricht aus reiner Altersschwäche wird mir bewusst dass das Boot, und noch immer sehr viele Teile davon, inzwischen 26 Jahre alt ist.
Und noch ein anderes Phänomen tritt regelmäßig auf von dem auch andere Segler berichten. Wann immer man an einem Projekt arbeitet, taucht während dieser Arbeit ein weiteres Problem auf. ZB. eine einfache Sache wie eine Schlauchschelle am Anschluss zur Dingi Pumpe austauschen da sie rostig ist. An und für sich eine Arbeit von 5 Minuten incl. Suchen der neuen Schlauchschelle, Werkzeug her räumen und alles wieder putzen und wegräumen, möchte man meinen. Dann sehe ich doch am Blasebalg ein klitzekleines Loch und beschließe das sofort zu flicken. Also den Blasebalg abmontieren da ich das Loch von innen kleben will, rund um das Loch reinigen, eine geeignetes Flickenmaterial suchen und zuschneiden, eine zweite Stelle die auch bald durch sein wird erhält vorsorglich die gleiche Behandlung, dann mit 3M-5200er Silikon alles verkleben, danach die dicke lange Feder raus nehmen und reinigen, das Gehäuse reinigen, die beiden Anschlussteile am Schlauch ordentlich dichten, das ganze wieder zusammenbauen, alles reinigen und wegräumen und bis ich fertig bin sind statt 5 Minuten ganze 2,5 Stunden vergangen. Ich hätte mir natürlich auch um 10,- eine neue Pumpe kaufen können. Mein Weg befriedigt mich mehr.

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Safety

In Vorbereitung auf den Neuseelandtrip haben wir mal die Notfalls Tasche durchsucht und diverse Rettungsmittel kontrolliert. Schon interessant was da alles zum Vorschein kommt. Alle Notraketen sind inzwischen abgelaufen und die werde ich in Neuseeland austauschen. Die Arzneimittel sind auch aus den Anfangsjahren der Reise und großteils in den Müll gewandert und/oder ersetzt worden. Die eingepackten Müsliriegel als Notration sind zu einem komischen Brei mutiert.

Von den 6 Feuerlöschern an Bord sind mindestens 3 sofort zum Entsorgen, die 3 jüngsten (inzwischen auch schon 8 Jahre alt) werde ich in Neuseeland gegen neue eintauschen.





Und als ich dann die Schwimmweste kontrolliere war ich doch ein wenig geschockt wie das da innen ausschaut. Natürlich ein willkommener Anlass sofort zu testen ob diese völlig verrostete CO2 Patrone bzw. die Auslösetablette noch funktioniert. Immerhin sind die Schwimmwesten aus dem Jahre 2001 und seitdem auf dem Boot im Einsatz, zum Glück ohne jemals gebraucht worden zu sein.
 
Ich schnalle mir also die Weste um und hüpfe ins Wasser – und bin ziemlich erstaunt. Keine 2 Sekunden und es macht einen Knall und die Weste bläst sich auf als ob sie frisch aus der Fabrik kommt. 






Nach dem Austausch der Patrone und der Auslöse Tablette leuchten wieder alle Kontrollanzeigen grün, das ganze wird sauber gefaltet und wieder weggepackt.

 
 Mein Rettungssystem an Bord besteht ja aus einer stets gefüllten Tauchflasche und 4 aufblasbaren Luftsäcken mit je 1000 Litern Inhalt. Ich bin der Meinung dass das Boot die beste Rettungsinsel ist, da ich hier Essen, Schutz und Kommunikationsmöglichkeiten habe wie sie mir eine Rettungsinsel niemals bieten kann. Ich muss also nur dafür sorgen dass das Boot nicht sinkt. Die Luftsäcke wurden also auch wieder mal raus genommen und gereinigt, die Stahltauchflasche habe ich gegen eine der beiden vor 2 Jahren überprüften Aluflaschen getauscht, da sie kein Prüfzeichen mehr hat und auch keines mehr erhält.

Blieb also nur mehr ich selber zum über prüfen und der Indische Zahnarzt war ganz begeistert von meinen 15 Jahre alten Kronen. Dennoch hat er mir einen Weisheitszahn gezogen der schon ein wenig zerbröselt ist und manchmal Schmerzen bereitet hat. Jetzt habe ich also ganz hinten ein schönes großes Loch in dem immer das Essen stecken bleibt. Kosten der ganzen Aktion, also Spritze zum Betäuben, alles Überprüfen und die Extraktion des Zahnes 50,-- Fiji Dollar, das sind ca. 22,- Euro.

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Next Chapter





Mehr als ein Jahr ist seit dem letzten Eintrag vergangen, danke dass ihr euch noch an mich erinnern könnt und zu meinem Blog zurück gefunden habt.

Viel ist passiert in dieser Zeit. Vor allem war ich auch wieder mal in Österreich und konnte auch einige von Euch treffen. Zurück in Fiji, nach insgesamt fast ½ Jahr Abwesenheit gab es natürlich jede Menge am Boot zu tun. Das Boot war in der Zwischenzeit in der Savusavu Marina an einer Mooring und dort bestens betreut von anderen Österreichern (YabYum, Mambo, Optimist) die ebenfalls die Zyklon Saison dort verbrachten. 


Überhaupt hat sich Savusavu auf der zweitgrößten Fiji Insel Vanua Levu, zu einem richtigen Österreicherloch gemausert. Zeitweise waren bis zu 7 Boote aus der Alpenrepublik dort.

Die wichtigste Neuerung bei mir ist meine neue Begleitung – Christine aus Wien.

Sie ist eine sehr erfahrene Seglerin, hat nie einen Segelkurs besucht sondern hat es dort gelernt wo man es anwendet, auf dem Meer. Fast 35000 Seemeilen, 2x den Atlantik und 2x den Pazifik überquert, kocht sehr gut asiatisch, ja und darüber hinaus schaut sie auch noch gut aus, ist sportlich (jagt mich also durch die Gegend) und ….. ja das darf ich jetzt nicht schreiben, ist nicht jugendfrei, sorry.

Wir kennen uns schon seit ein paar Jahren, haben uns immer wieder mal getroffen, auf den San Blas Inseln, in Panama City, auf den Marquesas, in den Tuamotus, Tahiti und Fiji haben wir schon Ankerplätze geteilt. Und vor einem Monat ist sie bei mir eingezogen, mit Sack und Pack und ihrem ewig fröhlichen Lachen.

Die ersten Segeltouren haben wir hinter uns, quasi gewöhnen ans Gerät, und bald steht unsere erste große Langfahrt auf dem Programm, nach Neuseeland.