Freitag, 16. Dezember 2011
Moorea - Huahine
Moorea, die Nachbarinsel gefällt mir wesentlich besser als Tahiti. Hier ist nicht viel zu merken vom Großstadtmief, ungezählten Autos, Lärm und Hektik. Wir legen uns in die Opunohu Baie auf der Nordseite, ganz in die Nähe des Hilton Hotels. Solche Hotelanlagen haben immer den riesigen Vorteil dass in deren Umgebung kleine Firmen sind und mit ein wenig Glück kann man dann ein ungesichertes Wifi Netz erwischen und somit gibt es wieder mal freien Internetzugang. Wir machen uns auf die Socken, denn laut Touristenprospekt soll es hier schöne Wanderungen in die steil aufragenden Berge geben. Endlich geht's wieder mal einen Berg rauf, wunderbare Aussichten, Natur pur. Alle anderen Touristen die wir treffen sind entweder mit Vespa, Quad oder im Touristenbus unterwegs, keiner wandert.
Am zweiten Tag nehmen wir uns den Mount Rotui vor, der mit seinen 899 Metern steil aus dem Meer direkt vor unserem Ankerplatz aufragt. Es ist nicht einfach den Weg zu finden, 2 mal gehen wir die Straße auf und ab bevor uns ein Einheimischer den Beginn des Weges zeigen kann. Kaum einer von denen war jemals da oben und wie man bei der Hitze freiwillig da rauf gehen kann verstehen sie ohnehin nicht. Über ein verlassenes Grundstück und einen steilen schmalen Pfad führt der rutschige Geröllboden aufwärts. Immer wieder kurze Felsstücke die man klettern muss, mühsam geht es voran. Irgendwie zweifle ich schon daran ob wir hier richtig sind, das ist kein Weg sondern höchstens ein paar verlaufene Ziegen oder Schafe kommen hier noch voran. Und das andere was mich beschäftigt ist das Schuhwerk. Voll vertrauend auf einen Wanderweg habe ich wie üblich meine Crocs an. Die wiegen nichts, sind angenehm, halten viel aus und haben bis jetzt noch immer gereicht. Hier sind aber die Grenzen erreicht. Oft rutsche ich wieder rückwärts, es gibt keinen Halt. Ohne das Gestrüpp am Rand des kaum erkennbaren Pfades wäre es schon lange vorbei. Bei einer kleinen Pause muss ich über mich selber lachen wie dumm man sein kann. Früher haben wir über die hauptsächlich aus Deutschland und Holland stammenden Touristen gelacht wenn sie mit Halbschuhen oder Sandalen von der Bergrettung aus unwegsamen Gelände gerettet wurden, heute bin ich genau so fahrlässig unterwegs.
Müde und erschöpft kommen wir wieder am Boot an und ich schmeiße mich ins glasklare, nur 4 Meter seichte Wasser. Durch die Taucherbrille sehe ich eine große Conch, dann noch eine und eine Dritte. Wenn das kein wunderbares Abendessen wird. Also runter und die lieben Tierchen eingesammelt. Fachmännisch wird die harte Schale mit der Flex zwischen zweiter und dritter Rille aufgeschnitten. Da fährt man dann mit einem flexiblen Messer rein, schneidet den Muskel durch mit dem sich die Conch in ihrem Gehäuse festhält, zieht das ganze Tier an seinem Horn heraus und schon hat man einen großen schleimigen Brocken Fleisch mit allen Innereien und anderen Bestandteilen vor sich. Ein wenig dran geschnipselt, die harte Haut weg gemacht und ausgezeichnetes weißes Fleisch bleibt übrig. Man beachte bitte auf dem Foto die Sicherheitsbrille und die ausgefeilte Festhaltetechnik mit der großen Zehe beim aufflexen des Gehäuses.
Nach ein paar Tagen beschließen wir den perfekten Wind auszunutzen und die 100 Seemeilen zum nordoestlich gelegenen Huahine zu segeln. Am Abend segeln wir los und pünktlich zum Mittagessen fällt der Anker. Hier gefällt es mir, eine schöne große Bucht, sandiger seichter Ankergrund, nicht weit zum Strand, angenehme Atmosphäre, ein kleines Dorf mit guter Versorgung, was will man mehr. Und bei den Wanderungen wird Obst gesammelt ohne Ende. Schwer beladen mit vollem Rucksack ist der Heimweg meistens mühsam. Dafür gibt es endlich mal wieder Obst in Hülle und Fülle. 2 Bananenstauden, Limonen, Ananas, Papayas und vor allem Mangos ohne Ende machen es sich auf der CHI gemütlich. Es muss was getan werden. Bevor alles verfaulen kann wird frische Marmelade in den unterschiedlichsten Varianten eingekocht. Und als die Gläser alle voll sind und sich das Obst noch immer türmt wird die schon oft diskutierte Weinproduktion gestartet. Es wird in Zukunft also Mango Wein von der CHI geben. Sobald die ersten trinkbaren Ergebnisse vorliegen wird berichtet.
Jeden Tag nach dem Frühstück lade ich meine Emails runter, sehe mir den Wetterbericht an und es ist plötzlich Nordwind vorhergesagt. Das ist die Chance um wieder nach Tahiti, bzw. später weiter zu den Tuamotus zu segeln. Wir verlassen also das wunderbare Huahine nach nur einer kurzen Woche wieder.
Samstag, 26. November 2011
Tahiti
Freitag, 21. Oktober 2011
Tuamotus - Tahiti
Dienstag, 11. Oktober 2011
Fakarawa
Samstag, 17. September 2011
Tahanea
Als erstes muss ich mich heute mal dringend bei meinen Lesern für die vielen Hinweise zum Problem Ciguatera bedanken. Ich werde jetzt auf alle Fälle versuchen irgendwie das Mittel Manitol aufzutreiben. Falls was passiert dann kann man wenigstens sofort eine Erstbehandlung machen bis man zum nächsten Krankenhaus kommt, was ja mitunter ein paar Tage dauern kann. Bevor ich an einem neuen Platz Fisch schieße frage ich jetzt immer die Einheimischen ob man hier Fisch essen kann und falls ja, welche Arten.
Donnerstag, 8. September 2011
Tuamotus - Raroia
Als erstes natürlich muss ein vernünftiger Platz für eine Grill Stelle ausfindig gemacht werden. Danach ein paar Palmen als Sitzgelegenheit heranschleppen, alles säubern und aufräumen, und als wir eine noch funktionsfähige Boje am Außenriff finden machen wir uns sofort daran eine Hafenanlage für unsere Dingis zu bauen – man hat ja sonst nichts zu tun.
Ein unentwegtes Thema ist die Versorgung mit Essen. In den Tuamotus gibt es so gut wie kein Obst oder Gemüse zu kaufen, es sei denn man kommt zufällig am Tag nach dem der Kopraschoner (die heißen noch immer so obwohl sie längst nicht mehr segeln, sondern moderne Frachter mit Kabinen für den Personentransport sind) die Lebensmittel abgeladen hat, im Dorf an. Nun wir sind nicht beim Dorf und noch haben wir Vorräte von den Marquesas. Allerdings Fleisch oder Huhn ist auch Mangelware und da wir nicht wissen ob wir hier den Fisch essen können (wegen Ciguatera), versuchen wir Oktopus, Lobster und Austern zu finden. Gleich am ersten Tag können wir 3 Oktopusse fangen, am nächsten Tag gibt's frische Austern nur mit den Lobstern haben wir kein Glück. Wir bauen uns also die ultimative Lobsterfalle und nach mehreren konstruktiven Sitzungen die mit reichlich Bier unterstützt wurden, haben wir den Plan fertig. Eine alte Hofer Plastikklappbox ist der Käfig, darauf kommt ein Deckel, das ganze umgedreht also als Boden und eine Seite der Klappbox wird mit einer meisterhaften Konstruktion so gebaut, dass die Lobster zwar hinein aber nicht mehr hinaus spazieren können. Dann einen Haufen Essensreste hineingepackt und schon wandert die Box ein paar Meter unter die Wasseroberfläche in die Nähe mehrerer Korallenblöcke.
2 Seemeilen von unserem Standort entfernt liegt eine Perlenfarm. Die Tuamotus sind das weltweit größte Zuchtgebiet für die Südsee Perle. Wir machen uns auf den Weg und stehen kurz darauf vor dem Eingangstor der Farm. Eine über ihr ganzes Gesicht strahlende, mit kurzer Hose und einem dreckigen T-Shirt bekleidete Polynesierin kommt uns entgegen und stellt sich als die Managerin vor. Sehr sympathisch denke ich mir, als sie uns in die große Halle führt, wo etwa 15 Leute arbeiten. Wir dürfen überall herumlaufen, uns alles ganz genau ansehen und bekommen jeden einzelnen Produktionsschritt genau erklärt. Angefangen vom Einsetzen des Perlmutt Materials in die Muschel, wie die einzelnen Muscheln dann an lange Schnüre geknotet werden, dem Ernten der fertig gereiften Perle (das dauert ca. 2-3 Jahre) dem Öffnen der Muschel, bis zur Entnahme der Perle, welche mit chirurgischen Instrumenten von meist aus Asien stammenden Spezialisten durchgeführt wird. Allein in dieser Farm werden täglich ca. 2000 Perlen geerntet. Leider verkaufen sie uns keine der Perlen, die hier in Größen von 6 -12 mm gezüchtet werden. Wobei ich eigentlich nicht an kaufen, sondern an tauschen gegen Rum gedacht habe.
Zum Glück müssen auch die Leute hier in der Farm essen und so erfahren wir von den Tauchern, dass im Raroia Atoll kein Ciguatera vorhanden ist.
Da gibt es natürlich kein Halten mehr und wir sausen zurück zu unserem Ankerplatz um auf die Jagd zu gehen. Heinz schießt einen kapitalen Grouper mit fast einem Meter Länge (geschätzte 15+ kg) der sofort unter einem Korallenblock verschwindet. Als er an der Leine des Harpunenpfeiles zieht macht es nur einen Knacks und der Grouper hat den 8mm Niro Stahlpfeil einfach abgebrochen. So schnell gibt Heinz, der den Großteil seinen Lebens als Tauchlehrer verbracht hat, nicht auf und hetzt dem Riesenfisch hinterher. Er bekommt das verwundete Tier, das versucht sich unter einem Korallenblock zu verstecken, am Rest seinen ehemaligen Pfeiles zu fassen und taucht mit dem Fisch in den Händen wieder auf. Sofort komme ich mit dem Dingi und die Beute wird in Sicherheit gebracht, hier gibt es kein Entkommen mehr. Abends gibt es dann eine große Grillparty am Strand und als wir spät nachts heimkehren auf unsere Schiffe, hat jeder einen kugelrunden Bauch.
KonTiki – wir sind auf dem Atoll wo Thor Heyerdahl damals gelandet ist, und denken uns da muss es doch noch irgendwelche Spuren geben, auch wenn das ganze schon mehr als 60 Jahre her ist. Am Abend sehe ich mir den Film an um vielleicht an Hand der Inselaufnahmen etwas erkennen zu können, ich blättere im Buch nach Hinweisen. Alle verfügbaren Südseeführer werden durchforstet und schließlich haben wir 3 Hinweise wo er angekommen ist. Natürlich auf 3 verschiedenen Inseln. Wir machen uns auf den Weg und bereits bei der ersten Insel finden wir eine Gedenktafel die zu seinen Ehren hier errichtet wurde. Ein wenig bewachsen, von verschiedenen Tierchen in Beschlag genommen aber wen stört das.
Trotz all der immens wichtigen Dingen müssen wir auch unsere Schiffe und Ausruestung immer in Ordnung halten und so werden zwischen den Aktivitäten immer wieder Reparatur- oder Instand haltungs- Tage eingelegt. Da wir in den nächsten Tagen tauchen gehen wollen, werden meine beiden Tauchausrüstungen komplett zerlegt und gewartet, Teile getauscht, geschmiert, eingestellt und alles was für ein sicheres Tauchen notwendig ist unternommen. Es ist höchste Zeit dafür, denn seit meinem letzten Tauchgang vor inzwischen mehr als 2 Jahren, hat sich Korrosion und Oxydation über mein Tauchzeug hergemacht.
Nach 2 Tagen kann es dann endlich los gehen. Wir suchen uns vom Mast aus einen schönen großen Korallenkopf der bis an die Wasser Oberfläche reicht, und kurze Zeit später schweben wir im dunklen Blau der Lagune.
Bein Schein des abendlichen Feuers am Strand beschließe ich die Ausbildung zum Dive Master zu machen. Das wird zwar eine Weile dauern, aber ich habe den Vorteil, dass sowohl Heinz als auch seine Andrea sehr erfahrene Tauchlehrer sind die alle nötigen Kurse bis hin zum Dive Master halten dürfen. Ich vermute schon mal jetzt dass wir in nächster Zeit noch viel Spass bei der Taucherei haben werden bis ich alle Kurse durchgemacht habe.
Machts gut und bis bald
Euer Chico
Mittwoch, 31. August 2011
Marquesas - Tuamotus
Der größte Unterschied ist schon in der Optik der Inseln. Die Marquesas sind mächtige, hoch und steil aufragende Gebirgsmassive aus Lava Gestein, also vulkanischen Ursprungs. Wild bewachsen, fruchtbar, tropischer Dschungel mit allen möglichen Obst und Gemüse. Dagegen die Tuamotus sind versunkene Vulkane von denen nur noch der äußere Ring in Form von flachen Korallen Inselchen aus dem Wasser ragt. Die Marquesas sind bei der Annäherung mit dem Schiff bereits aus bis zu 100 Kilometer Entfernung sichtbar und man hat das Gefühl man segelt und segelt und kommt nicht näher. Dagegen die Tuamotus sieht man erst sehr spät, frühestens wenn man bereits auf 7 Meilen dran ist. Diese sogenannten Ring Atolle, im Fall von Raroia ist es etwa 21 Seemeilen lang und 6 Seemeilen breit, haben eine Schwierigkeit in sich – den Pass.
Der Pass ist eine meist schmale Schneise durch den Korallengürtel durch den man ins Innere des Atolls gelangen kann. Hier in Französisch Polynesien beträgt die Tide (Höhenunterschied des Wasserstandes zwischen Ebbe und Flut) ca. 1 Meter. Das bedeutet dass die riesigen Wassermassen natürlich auch nur durch den Pass Einlaufen oder Auslaufen können. Daraus ergeben sich enorme Strömungen die ein Durchfahren zum falschen Zeitpunkt nicht nur unmöglich, sondern lebensgefährlich machen. Es gibt Atolle da erreicht die Strömung 12 Knoten und mehr als 2 Meter extrem kurzer steiler Welle. Einzig beim sogenannten slackwater (Stillwasser) oder kurz davor oder danach ist es ungefährlich durch zu fahren. Wenn man also zur falschen Zeit ankommt heißt es entweder warten oder weiter segeln zum nächsten Atoll und vielleicht geht's dort. Das slackwater ist meist relativ gut erkennbar an der Wellenbildung im Kanal. Ein findiger Segler, Gram Schweikert ein gelernter Naval Architect/Marine Engineer vom Boot S/V Visions of Johanna, hat sich nun die Mühe gemacht und ein kleines Programm geschrieben mit dessen Hilfe man die idealen Zeiten errechnen kann, den sogenannten Guestimator. Frei als download erhältlich, aber er freut sich natürlich über jede Spende mit der er sich ein Bierchen kaufen kann. Das Wort Guestimator kommt vom englischen 'guess', also erraten, vermuten, schätzen. Die Zeit des slackwaters ist leider keine Konstante sondern verschiebt sich abhängig von der Wellenhöhe, der Wellenrichtung, der Windgeschwindigkeit aus einer bestimmten Richtung, wie viele Tage der Wind bei welcher Stärke geblasen hat, wie viele Pässe ein Atoll hat und noch ein paar andere Kleinigkeiten. Es gibt also einiges zu beachten vor der Durchfahrt in ein Atoll. Ich habe schon vor meiner Atlantiküberquerung in Gran Canaria Segler getroffen die, damals noch mit Sextant, in kein einziges Atoll eingelaufen sind aus Angst davor zur falschen Zeit da zu sein und dann am Rande des Kanals zu enden. Damals konnte ich das nicht verstehen, kaum glauben, jetzt weiß ich wovon geredet wurde.
Warum das Raroia Atoll als erstes Ziel? Vom Kurs her ist es nicht besonders günstig aber es hat eine andere Besonderheit. Vor ca. 60 Jahren ist Thor Heyerdahl dort mit seiner Kon Tiki aufgeschlagen. Er hat versucht zu beweisen dass Polynesien von Peru in Süd Amerika, aus besiedelt wurde. Dazu hat er ein Floss aus Balsa Baumstämmen gebaut und sich damit 101 Tage lang über den Pazifik treiben lassen, bevor er auf Raroia am östlichen Außenriff aufgeschlagen ist. Irgendwie hat sein Floss das überstanden und die ganze Mannschaft ist heil ins Innere gekommen. Wie man sieht geht es auch ohne Pass. Damit war mehr oder weniger erwiesen dass Polynesien von Süd Amerika aus besiedelt wurde und Thor Heyerdahl ein Held. Erst viel später stellte sich heraus dass damit nur bewiesen wurde dass die Strömung von Süd Amerika zuerst nach Norden und später nach Westen läuft. Das haben aber auch schon die alten Chinesen im 15. Jahrhundert gewusst. In Wirklichkeit wurde der Pazifische Raum von Süd Ost Asien aus besiedelt.
Trotzdem, irgendwo muss man anfangen mit den Atollen und warum nicht Raroia. Die Überfahrt verläuft nach Plan, das Wetter hält sich ziemlich genau an die Vorhersage, einzig der 222 Meter lange Frachter Cap Cleveland macht mir am letzten Abend vor der Ankunft Sorgen. Mein AIS Alarm geht los und als ich nachschaue zeigt mir das Gerate direkten Kollisionskurs. Es ist schon äußerst ungewöhnlich hier überhaupt ein Schiff zu treffen, dann muss es nicht auch noch Kollisionskurs sein. Ich funke also wieder mal und bitte den Diensthabenden doch seinen Kurs um 10 Grad zu ändern bis er an mir vorüber ist. Immer wieder bin ich erstaunt wie Diskussionslos meiner freundlichen Bitte nachgekommen wird. So endet auch diese Begegnung ohne Probleme und ich muss sagen das AIS hat sich bis jetzt als ganz ausgezeichnete Investition ins Schiff heraus gestellt. Die letzte Nacht segle ich nur mit 3.Reff und ein wenig Vorsegel um zur richtigen Zeit (nicht zu früh) anzukommen. Ohne Warterei geht's es direkt durch den Kanal. Ich habe 2,5 Knoten Strömung mit mir, der Guestimator hat entweder nicht gestimmt für dieses Atoll oder ich habe falsche Eingaben gemacht. In dem Fall ist es nicht schlimm, da es einzig darauf ankommt das Schiff steuerbar zu halten und ich mit einlaufender Strömung hinein segle. Danach segle ich gleich weiter ans Sued-Ost Ende des Atolls. Hier gibt es keine Seekarten mehr. Das Innere der Atolle ist am Computer nur graue Fläche ohne irgendwelche eingezeichnete Hindernisse. Auf der guten alten Papierseekarte eine schöne weiße Fläche, abgesehen von ein paar Kaffeeflecken, nach denen man besser nicht navigieren sollte. Wieder mal heißt es schauen, schauen, schauen. Es gibt hier jede Menge Korallenköpfe die senkrecht aus dem Boden wachsen bis kurz unter die Wasseroberfläche. Bei hoch stehender Sonne sind sie leicht und gut erkennbar. Wehe man fährt aber gegen die Sonne, keine Chance auch nur irgendetwas zu sehen. Und wenn man so einen etwa 10 – 50 Meter im Durchmesser großen Korallenblock trifft dann Gute Nacht.
Dienstag, 16. August 2011
Nuku Hiva
Viele der Einwohner auf den Marquesas haben Elefanttitis (Filariose) und angeblich wird sie durch irgendein Insekt übertragen. Wir erfahren dass es dafür eine kostenlose Impfung gibt und wollen die Gelegenheit nutzen und gehen ins Hospital. Die nette Dame an der Rezeption schickt uns zu einem Kiosk in der Nähe. Etwas verwundert machen wir uns auf den Weg und zwischen Kugelschreibern, Schulheften und anderem Kleinkram holt die Verkäuferin eine Packung Tabletten hervor. Danach musste jeder auf die Waage (ich wiege noch immer gleich wenig), und wir bekamen unsere Pillenration. Dazu noch eine andere Pille, wo ich nicht mehr weiß wozu die gut war, aber wir mussten sie unbedingt auch mitnehmen. Am Abend war also Pillenparty angesagt. Wo die Kids sich heute ihr Extasy reinschmeissen, nehmen wir die gesunden Pillen. Vorsichtshalber haben wir aber anstatt sie mit Wasser zu schlucken dann doch auf den guten Abuelo (Rum) zurück gegriffen. Es ist immer besser das unbekannte Zeugs zu desinfizieren. Wie uns gesagt wurde soll einem von den Tabletten übel werden, wir waren wohlauf und ohne Beschwerden.
Ich habe gerade 2 Tage lang das Großsegel repariert. War ziemlich arg die letzte kurze Fahrt, nur 15 Meilen aber die hatten es in sich. Bis 30 Knoten Wind, und ich hatte viel zu viel Segel gesetzt. Da hat es mir beide Rutscher des Kopfbeschlag (ganz oben, doppelt gelagert) des Segels ausgerissen, darauf am Vorliek das Führungsseil im Bereich des Ersten Rutschers, danach den Beschlag für die Erste Segellatte und dann noch ein paar Kleinigkeiten damit mir ja nicht langweilig wird.
Meine Steirischen Freunde haben mir dabei fest geholfen denn ein Großteil musste per Hand genäht werden weil der Stoff so dick und steif ist (8-lagiger Segelstoff + Halteband) das packt die beste Nähmaschine nicht mehr.
Heute haben die Beiden bei ihrem Schiff etwas bei der Windfahnen Steueranlage korrigieren wollen und da stellt sich heraus dass die Lagerwelle des extra Ruderblattes dafür, fast vollständig weg gescheuert ist. Also haben wir heute angefangen bei ihnen am Boot ein neues Hilfsruder für die Windfahnensteuerung zu bauen. Komplett von a-z mit Kunststofflagern, Aluwelle, Ruderblatt usw... Alles von Hand gefertigt aus Teilen die man halt so am Boot herumliegen hat.
Danach ging es wieder mal in die Zivilisation, in die Hauptstadt von Nuku Hiva, nach Taiohae. Einkaufen war angesagt, schließlich soll es danach weiter gehen zu den Tuamotus, und was man so hört ist die Versorgungslage dort noch schlechter als auf den Marquesas.
Am Samstag vor der Abfahrt war dann großer Markttag. Zufällig fragen wir am Freitag bei einem der Marktstände ob sie nie ein größeres Angebot als die paar verrunzelten Dinge haben. Freundlich lächelnd erklärt uns die (wie alle anderen auch) übergewichtige Dame dass wir um 04:00 (in Worten – vier) Uhr morgens kommen müssen, da gibt es jede Menge, ganz frisch. Wir sind nicht sicher ob sie uns verscheissern will oder ob das ernst gemeint ist. Vorsichtshalber machen wir uns um 05:00 auf den Weg und tatsächlich gibt es jede Menge Gemüse frisch aus dem Garten eines Bauern.
Samstag, 30. Juli 2011
Marquesas
Er hat sich ein eigenes kleines Wasserkraftwerk gebaut indem er einfach auf eine Scheibe halbierte Schläuche montierte, die als Schaufelräder dienen. Die Wasserleitung die aus dem nahegelegenen Bach kommt bringt das Rad zum Rotieren und über einen Keilriemen und einer entsprechenden Übersetzung wird ein kleiner Generator angetrieben, der die Energie für sein ganzes Anwesen liefert. Damit das ganze auch cool ausschaut hat er einfach alles in eine alte Gefriertruhe installiert. Natürlich hat er auch eine Waffe – auch selber gebaut. Eine Pistole aus einem abgesägten Gewehrlauf, den ganzen Abzugsmechanismus aus einer uralten Waffe, alles zusammengeschweißt und vorne drauf noch einen aus einem alten Stoßdämpfer eines Autos selbstgebauten Schalldämpfer drauf. Ja und er erzählt gerne Geschichten, wenn er einmal anfängt ist er kaum zu bremsen. Nach 2 Stunden verabschieden wir uns um den Rückweg von seinem Berg durch den Dschungel noch bei Tageslicht zu schaffen.
Sonntag, 17. Juli 2011
Erste Tage
Am nächsten Tag endlich mal wieder ausgiebig schnorcheln und das Meer genießen. Und plötzlich ist ein riesiger Manta unter mir, den ich eine halbe Stunde lang bei seinen wunderbaren Gleitflügen durchs Wasser begleite. Am nächsten Morgen, die Augen noch nicht mal richtig offen, ist eine Schule von etwa 20 Delfinen in der Bucht. Also rein ins Wasser und Guten Tag gesagt zu den lieben Tieren. Ohne Scheu bleiben die Delfine hier unbeeindruckt von einem Schwimmer der sie eine Zeit lang begleitet. Am Nachmittag wird dann die in Panama neu erworbene Machete geschärft und dann geht's zum Insel erkunden ? Robinson Crusoe lässt grüßen. Bereits 40 Meter hinter dem Strandbereich verhindert dann dichtester Bewuchs ein Weiterkommen. Immerhin etwa 50 Limonen und ein paar Pampelmusen sind eingesammelt und dürfen aufs Schiff. Leider waren nirgends Bananen oder Orangen zu finden.
Irgendwann geht's dann weiter nach Atuona auf der Insel Hiva Oa. Der Ankerplatz (9grad 48,2 min Süd, 139grad 01,9min West) ist sehr eng, da in einem großen Teil hinter der Mole wegen des 120 Meter langen Versorgungsschiffes nicht geankert werden darf. Alle Boote müssen sich mit zusätzlichem Heckanker vermuren um ein Schwojen des Bootes zu verhindern und den zur Verfügung stehen Platz optimal zu nutzen. Das ist natürlich als Einhand Segler nicht ganz einfach, bei seitlichem Wind und Schwell, an Bug und Heck einen Anker auszubringen ohne dabei während der Arbeiten in ein anderes Boot zu driften.
Die offizielle Einklarierung ist angesagt. Und, oh Wunder, so was hat es schon ewig nicht mehr gegeben. Man wandert zur Gendarmerie, ein freundlicher, lächelnder Beamter drückt einem ein Formular in die Hand zum Ausfüllen, nach ein paar Minuten ist der Stempel im Pass, ein Durchschlag des Formulars wird ordentlich gefaltet und getackert und fertig. Keine Kosten alles wunderbar. Als einziges muss man jetzt noch mit dem Formular zur Post gehen, eine Briefmarke kaufen, abschlecken, draufpappen auf das getackerte Formular und ab geht's damit nach Tahiti zur Zentrale damit die Jungs wissen dass ich da bin. Ich bin jetzt also wieder mal ganz offiziell in der EU, praktisch zu Hause. Die Sprache hier ist französisch was mir nicht wirklich weiter hilft da ich das genau so schlecht spreche wie polynesisch, vielleicht lerne ich's ja noch.
Weniger nett war dann der Besuch auf der Bank. Hier gibt es eine eigene Währung, den Polynesischen Franc, also nichts mit Euro und ich wollte bzw. musste wechseln. Woraufhin mir der Mann am Schalter erklärt dass er Euro nur wechseln kann wenn ich ein Konto auf der Bank habe. Naja denke ich mir, dann eröffne ich halt ein Bankkonto, wer weiß wozu man es irgendwann brauchen kann. Ich glaube er wollte an dem Tag einfach nicht, denn seine nutzlose (oder unverschämte??) Antwort lautet ich muss mindestens 3 Jahre auf der Insel sein damit ich ein Konto eröffnen kann. Es hilft nichts, er will nicht und was soll ich tun. Also ab zum Bankomaten. Inzwischen ist mir klar geworden warum er nicht wechseln wollte. Zur Umrechnung von Euro in Polynesische Franc gibt es einen festgesetzten, starren Kurs. Alle anderen Währungen sind dem freien Markt unterworfen und die Bank kann den Kurs täglich anpassen. Auf gut deutsch heißt das für mich, wenn sie Euros wechseln verdienen sie nichts, also tun sie es erst gar nicht. Oder hat jemand von euch eine bessere Erklärung??? Gibt es einen klugen Bankmenschen der das liest und mir einen einleuchtenden Grund nennen kann warum die keine Euros (andere Währungen sehr wohl) wechseln wollen??
Also Geld ist in der Tasche und ab in den Supermarkt. Und siehe da, fast wie zu Hause. Eine große Auswahl an Käsesorten, alle möglichen feinen Spezialitäten und lange entbehrten kulinarischen Köstlichkeiten. Schnell wechseln die gerade erst erworbenen Geldscheine, die übrigens wunderschön sind, wieder den Besitzer. Die Preise sind ein wenig teurer wie in Österreich, viel teurer wie in Zentralamerika, mit Ausnahme der Grundnahrungsmittel wie Reis, Nudeln, Öl, Mehl, Zucker, Salz und ähnliche Waren. Die haben ein rotes Preispickerl, sind staatlich gefördert und um einiges günstiger wie in Europa. Schinken, Speck, Joghurt und frisches Baguette wandern in den Rucksack und bald darauf in meinen Bauch. Welch ein Genuss wenn man so was lange nicht gehabt hat.
Da der Ankerplatz in Atuona nicht gerade sehr einladend ist geht es bald wieder zu einer Bucht und endlich wieder mal nach 4 Monaten zum Jagen. Nun die Ausbeute ist eher bescheiden, dafür habe ich aber viele der schönen Unterwasserkreaturen gesehen wie eine Muräne, einen Manta, einen riesigen Oktopus, Stachelrochen, und viele der bunten kleinen Fische die in großer Zahl hier schwimmen.
Sonntag, 26. Juni 2011
Ankunft
Fatu Hiva ist die Südlichste der zum Archipel de Marqueses gehörenden Inselgruppe. Von vielen wird sie als die Schönste bezeichnet, sicherlich ist sie atemberaubend mit ihrer wilden Schönheit. Vor allem ist es die einzige der großen Inseln ohne Flughafen und daher auch touristisch nicht erschlossen. Früher, bevor die katholische Kirche mit ihren Missionaren kam, bevor der Einfluss der Europäer spürbar wurde, lebten hier bis zu 10.000 Menschen. Heute sind es nur mehr ca. 470 die hier ein beschauliches glückliches Leben führen und geblieben sind.
Seit 2 Tagen habe ich gerechnet wann ich bei den vorherrschenden Windbedingungen ankommen werde. Ich bin zu schnell, denn ich will keinesfalls nachts ankommen. Also habe ich die 3. Reff eingebunden. Dabei ist wieder mal ein Rutscher bei einer der Segellatten ausgerissen und hat sich im Mastprofil verkeilt. Das bedeutet für mich rauf in den Mast und den festgeklemmten Teil losmachen. 20 Knoten Wind und 3 Meter Welle von der Seite machen dieses Unternehmen nicht gerade zu einem Morgenspaziergang. Es gelingt mir relativ schnell den Teil zu lösen und außer einer offenen Wunde am Unterschenkel, weil ich bei einer Maststufe abgerutscht bin, komme ich wieder heil zurück aufs Deck.
Die Aussicht hier ist wunderbar, was den Ankerplatz aber unangenehm macht sind die extremen Fallböen. Ausgelöst durch die hohen steilen Berge ringsum, stürzen in unablässiger Folge Böen mit bis zu 35 Knoten von den Bergen und rauschen durch die schmale Bucht. Etwas im Cockpit liegen lassen ist nicht drin, das hat man mit Sicherheit zum letzten Mal gesehen. Das zweite Unangenehme sind die großen Tiefen. Das Meer steigt hier sehr schnell an und man muss auf 20 bis 30 Meter ankern. Das gibt also ordentliche Ketten- bzw. Seillängen. Im flachen Teil ganz innen ist der Meeresgrund mit Felsbrocken übersät und macht ein Ankern nicht ratsam.
Ich werde jetzt mal einfach das alles hier genießen, ein paar kleinen Reparaturen am Segel vornehmen und sonst nichts tun. Naja, 1-2 Bier werde ich trinken gehen nach 3019 Meilen (5591 km) und 20 Tagen Abstinenz, die ich für diese längste offenen Strecke im Pazifik gebraucht habe. Das entspricht übrigens fast genau der Distanz der Atlantiküberquerung.
Dienstag, 14. Juni 2011
Bergfest
Gestern war der ultimative Anti Fishing day. Ich hänge meinen besten Gummi Kraken an die Angel, blau - grün - weiß, keine 5 Minuten und der Erste Fisch ist dran. Als ich das Ausrauschen der Leine gestoppt habe, ein Ruck und weg war er. Mit ihm natürlich mein Köder, Vorfach und der Wirbel. Also nächsten Gummi Kraken dran, diesmal in schickem pink. 20 Minuten, genau das selbe Spiel wie vorhin auch, alles weg. Also nehme ich diesmal einen schwarz ? silbernen Rapalla, das ist ein etwa 15 cm großer Hartplastik Fischnachbau, mit 3 Dreifachhaken. Es dauert immerhin 2 Stunden bis zum nächsten Biss. So wie sich die Angel biegt muss ein ordentlicher Brocken dran sein. Langsam beginne ich ihn einzuholen, da geht wieder ein Ruck durchs Gerät und weg war er. Diesmal ist das Vorfach und der Köder noch dran, allerdings das letzte Drittel des Kunststofffisches mit Heckhaken fehlt. Der Fisch hat den Hartkunststoff Köder einfach abgebissen. Das war's dann für diesen Tag, irgendwann reicht es einfach. Normalerweise soll man stehenbleiben wenn ein Fisch dran ist, nur wenn du alleine unterwegs bist, denkst du nicht mal dran irgend etwas an den Segeln auch nur um eine Spur zu verändern, nur wegen einem Fisch. Der Druck der auf Angel, Köder, Schnur usw. kommt ist dann natürlich enorm bei 7 ? 8 Knoten Fahrt.
Heute Montag ist Bergfest. Das heißt ich habe die Hälfte der Strecke Galapagos ? Marquesas hinter mir. Von nun an geht also bergab. In San Cristobal habe ich in einem abgelegenen, kleinen Laden Schweinsripperl gefunden. Und die gibt es heute Abend als Halbzeit Mahl. Dazu Kartoffel Püree und Sauerkraut ist auch noch aufgetaucht in einem der Vorratsfächer. Und Ausnahmsweise ein Bier. Sonst herrscht striktes Alkoholverbot unterwegs.
Es ist jetzt Montag 13. Juni, nachmittags. Meine Position 05 Grad 40 Minuten Süd, und 114 Grad 20 Minuten West. Kurs 258 Grad, Geschwindigkeit 7,3 Knoten, noch ca. 1450 Seemeilen bis Fatu Hiva.
Donnerstag, 9. Juni 2011
Rush Hour auf 2 Grad Sued
Gestern am frühen Nachmittag sehe ich ein Segel vor mir. Nach 3 Stunden bin ich an ihm dran. Es ist Ari ? ein Finne mit seiner Frau, auf einem 44 Fuß Stahlschoner dessen schweres Boot bei den leichten Winden unter 15 Knoten nicht recht in Fahrt kommt. Wir plaudern ein wenig und verabreden uns auf ein Bier in der Nordbucht von Fatu Hiva. Das ist vorläufig genauso sein wie auch mein erstes Ziel in den Marquesas. 2 Stunden später funkt er mich an ob ich das andere Boot auch sehe, etwa 2-3 Meilen hinter ihm. Aber ich bin schon zu weit weg als dass ich das andere Boot sehen kann. Funk sei Dank wissen wir wenig später dass es ein Italiener mit einer 58 Fuß Beneteau und gemischter Crew aus Argentinien, Brasilien, Italien, USA und Kanada ist.
Ich habe mit mehreren Seglern gesprochen die schon des öfteren durch den Pazifik gesegelt sind und einhellig der Kommentar ? du wirst sehen wenn du mal vom Land weg bist, siehst du kein einziges Boot mehr.
In der zweiten Nacht sehe ich Lichter, 4 Stück ungefähr in einer Reihe, weit auseinander gezogen. Klarer Fall von Fischernetz. Super denke ich mir, dass die Fischer hier die Netze so ordentlich beleuchten, es ist eher ein Zufall dass ich gerade aufgestanden bin und die Lichter sehe. Wenn ich müde bin lege ich mich einfach hin und schlafe, fertig. Ich werde so ca. jede Stunde munter, kontrolliere ob der Wind noch passt oder sonst was auffälliges in der Nähe ist. Nach 2 Stunden bin ich noch immer nicht bei den Netzen vorbei, irgend etwas ist hier komisch. Als ich dann so auf eine halbe Meile am ersten Licht dran bin, plötzlich der große Flash. Genau zwischen den ersten beiden Leuchtbojen ein riesiger Fischkutter, ebenso zwischen den beiden hinteren Leuchtbojen. Und gleichzeitig schalten sie all ihre Lichter ein. Diese Kasperln haben die Netze gezogen, nur unwesentlich langsamer als ich und darum bin ich nicht näher gekommen. In der Dunkelheit konnte ich aber die Fischerboote nicht sehen. Naja ,die haben sicher ihren Spass gehabt, einen armen alten Segler so zu erschrecken.
Im großen und ganzen geht's gut voran. Die ersten 2 Tage nicht allzu schnell, aber jetzt wird der Wind ein wenig mehr, so um die 15 Knoten und die Geschwindigkeit passt. Es ist nicht viel zu tun, Windrichtung ist ziemlich konstant, schwankt nur so um 15 Grad mehr oder weniger aus Südost. Wenn der Wind leicht wird setze ich den Gennaker, so ab 13 Knoten kommt er wieder runter. Da reicht auch die Fock.
Es ist jetzt Mittwoch 8. Juni, vormittags. Meine Position 02 Grad 56 Minuten Süd, und 100 Grad 05 Minuten West. Kurs 260 Grad, Geschwindigkeit 6,8 Knoten, noch ca. 2500 Seemeilen bis Fatu Hiva.