Heute habe ich mich noch mal um 200 Meter näher zum Strand verlegt. Ich habe um einen Korallenblock gewickelt eine doppelte 10mm Kette gefunden, daran habe ich einen Schwimmer und 2 meiner Leinen geschäkelt und fertig ist die Beste Boje die man sich vorstellen kann. Für das Wochenende werden die Ausläufer des Zyklon „Garry" hier sehr deutlich spürbar werden, so an die 40 Knoten Wind mit heftigen Regen wird's schon geben - und das 3 Tage lang. Da bin ich froh wenn ich beruhigt schlafen kann ohne um die Haltekraft des Ankers fürchten zu müssen.
Einklariert habe ich inzwischen auch wieder obwohl es nicht ganz einfach war. Die Insel vor der ich ankere ist so ca.12 km lang, am linken Ende ein Dorf und dann nichts und am Anfang der nächsten Insel wieder ein Dorf. Ich frage nach der Gendarmerie, die hier auch als Immigration Behörde fungiert, und der nette Einheimische meint – nein hier im Dorf gibt's die nicht die sind im nächsten Dorf. Am darauffolgenden Tag renne ich also im anderen Dorf 1 Stunde lang durch die Gegend kann aber keine Gendarmerie finden bis es mir zu blöd wird und ich wieder jemand frage. Nein, hier nicht die ist im anderen Dorf. Und am dritten Tag habe ich dann das Hirn eingeschaltet und bin zum Flughafen geradelt, weil wenn es die dort nicht gibt dann wissen die am ehesten wo sich die Gendarmerie versteckt hält. Und tatsächlich am Ende des Rollfeldes ist das Gendarmerie Gebäude und genau diese Ecke der Insel bildet ein eigenes Dorf mit etwa 10 Häusern.
„Garry" ein Zyklon der immerhin als Kategorie 3 eingestuft war, gibt sich versöhnlicher als erwartet. Er ist ein wenig mehr nach Süden abgedreht und ist auch ein wenig schwächer geworden. Dadurch sind hier in Rangiroa die Ausläufer wesentlich schwächer, nur max. 26 Knoten bis jetzt.
Meine Reparaturen schreiten gut voran, sogar den Kopfbeschlag des Hauptsegels konnte ich wieder in Ordnung bringen. Dafür habe ich eine neue Schwachstelle gefunden. Bei der Verbindung des vorderen Beams mit dem Rumpf, also des Trägers wo das Vorsegel angeschlagen ist, hat sich was gelockert, da weiß ich noch nicht wie ich das hier richten soll. Wird mir schon noch was einfallen.
Inzwischen kann ich ohnehin nicht viel machen, da die Ausläufer des Hurrikans natürlich auch jede Menge Regen bringen, verkürzt sich die Tagesarbeitszeit ganz gewaltig.
Wünsche euch schönes Skifahren mit Pulverschnee
Chico
Sonntag, 27. Januar 2013
Montag, 21. Januar 2013
19.1.2013
19.1. Zehn Meilen vor der Einfahrt schalte ich den Computer ein und – NIX. Das Navigationsprogramm stürzt ab, alle Daten, Route und Tracks sind weg. Ja und ihr wisst ja wie das so ist mit der Datensicherung....... Zum Glück läuft ja auch mein alter Laptop noch und nach einer halben Stunde bin ich wieder sicher dass ich da bin wo ich bin. Die Einfahrt taucht auch dort auf wo sie soll, die Strömung im Pass von Avatoru ist ganz leicht mitlaufend, kein Problem. Innen geht's gleich links herum und nach einer halben Meile fällt der Anker. Sofort rauf in den Mast und das Großsegel das ja immer noch da oben festklemmt befreien, das Boot aufräumen, Sachen zum Trocknen heraushängen und dann erst mal schlafen. Am späten Nachmittag als ich munter werde, spaziere ich ins Dorf, Einkaufsmöglichkeiten checken, Banken, Pizzeria, alles was der ausgezehrte Segler halt so braucht. Heute werde ich die 5 Meilen weiter nach Osten bis zur Marina fahren, dann zur Gendarmerie denn ich muss ja wieder offiziell in Französisch Polynesien ein klarieren.
Was mich im Moment nervös macht ist ein Cyclon artiges Gebilde noch weit westlich, es soll aber im Laufe der Woche hier herüber ziehen, mal schauen wie sich das entwickelt und ob es Fluchtmöglichkeiten gibt, bzw. wo ich mich hier am Besten verstecken kann.
Wie ihr seht es wird nicht langweilig.
Was mich im Moment nervös macht ist ein Cyclon artiges Gebilde noch weit westlich, es soll aber im Laufe der Woche hier herüber ziehen, mal schauen wie sich das entwickelt und ob es Fluchtmöglichkeiten gibt, bzw. wo ich mich hier am Besten verstecken kann.
Wie ihr seht es wird nicht langweilig.
Sonntag, 20. Januar 2013
18.1.2013
18.1. Endlich ein schöner Segeltag. Wind um die 18 Knoten, KEIN REGEN, und das ist das Wichtigste im Moment. Denn schlimm war die Nässe, und in der Nacht du siehst überhaupt nichts mehr wenn es mit 30 Knoten bläst und dir den Regen und die Gischt ins Gesicht haut sobald du nur deine Nase aus dem geschützten Bereich raus hältst. Ich kann den Kurs auf Rangiroa gerade noch gut anlegen. Auch die Nacht ist gut, kein Regen. Und was mich am meisten freut, obwohl ich immer mehr als 90% bedeckten Himmel hatte sind meine Batterien immer noch mit frischem Saft gefüllt, habe heute morgen 12,4 Volt, einfach super. Es sind jetzt noch ca. 15 Meilen bis zur Einfahrt, die Zeit zum hinein fahren in den Pass dürfte auch passen, es sollte nicht allzu viel Strömung sein.
Samstag, 19. Januar 2013
17.1.2013
17.1. Sehr lange ist mir die Verschnaufpause nicht gegönnt. Es fängt wieder an zu Wehen und in Strömen zu Regnen. Immer wieder aufs Neue, kaum ist eine Erleichterung da, schon kommt die nächste Front. Ich bin hunde müde, kann mich schlecht konzentrieren, habe immer wieder Sekundenschlaf und mich haut es jedes mal fast von der Bank. Am Schlimmsten ist wahrscheinlich die Nässe, nichts trocknet mehr, alles feucht. Irgendwann wird auch das vorüber gehen. So zwischen 21:00 und 22:00 höre ich den Wecker nicht mehr und schlafe einfach bis ich um Mitternacht munter werde. Etwas ist anders, keine Geräusche, keine Wellen die gegen den Rumpf donnern, Ruhe. Ich springe auf und es herrscht Flaute. Pinne belegen, Autopilot auf Standby und rein ins Bett. Wenn kein Wind ist kann ich auch genau so gut schlafen und wohin es mich treibt stoert mich bei unter 1 Knoten Speed auch nicht. Den Wecker auf 15 Minuten eingestellt zur Kontrolle – nicht wegen anderer Schiffe, sondern wegen dem Wetter. Um 04:00 kommt der Wind zurück, gute Richtung, nicht zu stark, ich bin ausgeschlafen, kein Regen. Auf einmal ist die Welt wieder schön. Noch 148 Meilen bis Rangiroa.
Freitag, 18. Januar 2013
16.1.2013
16.1. mit dem Tagesanbruch werden auch die durchziehenden Fronten leichter und weniger. Frühstücke ausgiebig. Fange an mit Reparaturen am Segel und stelle fest dass bei der Rollfock sich 2 Profile voneinander lösen. Könnte die Fock aufreißen. Drehe also soweit ein dass sich das Profil nicht mehr bewegen kann (etwa 15%). Dann sehe ich dass auch die Doppelführung des Kopfbeschlages beim Großsegel zur Hälfte weggerissen ist. Das Segel lässt sich nicht mehr runter geben. Muss mit der 2. Reff weiterfahren, Da beschließe ich anstatt der noch verbleibenden 1000 Meilen gegen den Wind lieber die 300 Meilen nach Rangiroa zu segeln. Dort soll es auch eine Marina geben, vielleicht auch jemand der Segel richten kann, oder zumindest andere Segler mit Ersatzteilen. Fange gleich darauf einen 65cm Thunfisch – super. In der Nacht geht's wieder brutal los, eine Front nach der anderen. Um 05:00 kann ich mich erstmals für 10 Minuten hinlegen.
Donnerstag, 17. Januar 2013
15.1.2013
Der 15.1. begann wie verrückt. Ein Squall jagt den anderen, keine Minute zum Ausruhen. Erst nach ½ Stunde Schlaf um 04:00 geht es wieder. Ich habe Hunger, bis jetzt kaum was gegessen.
Mache mir eine Hühnerkeule und ein paar Nudeln. Koche auch gleich eine Suppe für Mittag.
Ich segle immer hart am Wind, der Wetterbericht für die nächsten Tage ist nicht vielversprechend. Wenn es stimmt dann muss ich noch 5 Tage am Wind fahren. Das gefällt mir nicht. Habe als Alternative im Auge dass ich einfach den Blinker rechts raus gebe und die 300 Meilen nach Rangiroa segle und dort auf eine bessere Windrichtung warte.
Nachmittag super angenehm, kann mich wenigstens zwischendurch immer wieder kurz ausruhen. Kaum ist es finster überfällt mich schon wieder der erste Squall, 30 Knoten, heftiger Regen. Brause mit der ersten Reff dahin, schaffe es nicht die zweite einzubinden. Der Wind lässt ½ Stunde später wieder ein wenig nach, nur mehr 25, das geht mit der ersten noch ganz gut. Gegen 23:00 kommt von hinten ein 180 Meter langer Frachter, rede kurz mit ihm, er fährt nach Mexico. Die ganze Nacht ziehen die Fronten daher, kein Schlaf, kein Essen, 2 Müsliriegel ist alles.
Nach dem Hell werden checke ich alles am Boot. Am Segel sind 2 weitere Rutscher ausgerissen. Muss die zweite Reff reingeben damit nicht auch noch das Segel zerreißt. Weiß noch nicht wie ich das repariere.
Mache mir eine Hühnerkeule und ein paar Nudeln. Koche auch gleich eine Suppe für Mittag.
Ich segle immer hart am Wind, der Wetterbericht für die nächsten Tage ist nicht vielversprechend. Wenn es stimmt dann muss ich noch 5 Tage am Wind fahren. Das gefällt mir nicht. Habe als Alternative im Auge dass ich einfach den Blinker rechts raus gebe und die 300 Meilen nach Rangiroa segle und dort auf eine bessere Windrichtung warte.
Nachmittag super angenehm, kann mich wenigstens zwischendurch immer wieder kurz ausruhen. Kaum ist es finster überfällt mich schon wieder der erste Squall, 30 Knoten, heftiger Regen. Brause mit der ersten Reff dahin, schaffe es nicht die zweite einzubinden. Der Wind lässt ½ Stunde später wieder ein wenig nach, nur mehr 25, das geht mit der ersten noch ganz gut. Gegen 23:00 kommt von hinten ein 180 Meter langer Frachter, rede kurz mit ihm, er fährt nach Mexico. Die ganze Nacht ziehen die Fronten daher, kein Schlaf, kein Essen, 2 Müsliriegel ist alles.
Nach dem Hell werden checke ich alles am Boot. Am Segel sind 2 weitere Rutscher ausgerissen. Muss die zweite Reff reingeben damit nicht auch noch das Segel zerreißt. Weiß noch nicht wie ich das repariere.
Mittwoch, 16. Januar 2013
14-01-2013
Montag in der Früh um 07:00 endlich losgekommen. Geplant war ja gestern am Sonntag aber vormittags so gut wie kein Wind und ab Mittag heftiger Regen und Wind bis über 30 Knoten aus allen Richtungen.
Bin jetzt 2 Stunden unterwegs, Kurs momentan etwa 15 Grad. Ich will nicht nur nach Nord, sondern auch so weit wie möglich Ost machen, damit ich in 2-3 Tagen wenn der Wind auf Nordost drehen wird, noch einen vernünftigen Kurs zu meinem Ziel fahren kann. Von Westsüdwest nähert sich eine Sturmfront und ich hoffe dass sie nicht zu weit nördlich kommt und sich noch ein wenig langsamer entwickelt als der Wetterbericht für heute vorhergesagt hat. Dann könnte ich weit genug im Norden sein um dem dann zu erwartenden Nordwind nicht in die Finger zu fallen (Tiefdruckgebiete drehen sich auf der Südhalbkugel im Uhrzeigersinn).
Die Distanz bis Kiribati beträgt ca. 1200 Seemeilen, bis zur nächsten Insel – Flint Island - in meiner Richtung 300 Meilen.
Bis zum Dunkelwerden ganz angenehmes Segeln, abgesehen von 5 kleinen Fronten die mir Wind bis 28 Knoten bescherten, und viel Arbeit mit Reffen, Kurs beobachten, Wellen. Immer am Rand der Fronten dahin, da ist noch keine Welle und schon gut Wind.
Dann Flaute aus allen Richtungen. Wenigstens habe ich Zeit das Hauptsegel zu bergen und den gebrochenen Segellatten Rutscher auszuwechseln, mein Letzter.
Komme erst um 04:00 in der Früh zu einer halben Stunde Schlaf, dauernd was los.
Bin jetzt 2 Stunden unterwegs, Kurs momentan etwa 15 Grad. Ich will nicht nur nach Nord, sondern auch so weit wie möglich Ost machen, damit ich in 2-3 Tagen wenn der Wind auf Nordost drehen wird, noch einen vernünftigen Kurs zu meinem Ziel fahren kann. Von Westsüdwest nähert sich eine Sturmfront und ich hoffe dass sie nicht zu weit nördlich kommt und sich noch ein wenig langsamer entwickelt als der Wetterbericht für heute vorhergesagt hat. Dann könnte ich weit genug im Norden sein um dem dann zu erwartenden Nordwind nicht in die Finger zu fallen (Tiefdruckgebiete drehen sich auf der Südhalbkugel im Uhrzeigersinn).
Die Distanz bis Kiribati beträgt ca. 1200 Seemeilen, bis zur nächsten Insel – Flint Island - in meiner Richtung 300 Meilen.
Bis zum Dunkelwerden ganz angenehmes Segeln, abgesehen von 5 kleinen Fronten die mir Wind bis 28 Knoten bescherten, und viel Arbeit mit Reffen, Kurs beobachten, Wellen. Immer am Rand der Fronten dahin, da ist noch keine Welle und schon gut Wind.
Dann Flaute aus allen Richtungen. Wenigstens habe ich Zeit das Hauptsegel zu bergen und den gebrochenen Segellatten Rutscher auszuwechseln, mein Letzter.
Komme erst um 04:00 in der Früh zu einer halben Stunde Schlaf, dauernd was los.
Sonntag, 13. Januar 2013
Maupiti
Inzwischen ist Samstag und ich bin
immer noch in Maupiti. Das stationäre Hoch im Norden steht wie
angeschweißt und hat sich in den vergangenen Tagen nicht gerührt.
Für morgen Sonntag soll dann laut Wetterbericht wieder Normalität
einkehren und der Wind wird von Nord auf Ostnordost schwenken, von
2-3 Knoten auf etwa 8-10 Knoten zunehmen und damit gute
Voraussetzungen schaffen um hier los zu starten.
Ich hoffe schwer dass sich die schmale
Einfahrt in die Lagune bei der Ausreise etwas freundlicher zeigt als
bei meiner Ankunft. Die Strömung hier ist eigenartiger Weise immer
von der Lagune nach außen, was für mich kein Problem war da ich zur
optimalen Zeit kurz vor Mittag eingefahren bin. Manchmal ist es gut
wenn man nur alte Handbücher hat, denn da stehen noch
Navigationshilfen drinnen wie sie früher benutzt wurden. Heutzutage
klick man ja nur mehr auf den Computer, startet das Tidenprogramm,
oder den Guestimator, oder.... und man bekommt einigermaßen
verlässliche Informationen. In the good old times haben die Jungs
natürlich auch gewusst wo sie nachschauen müssen, nämlich in der
Natur, Mond, Ufer , Tageszeit und man bekommt auch einigermaßen
verlässliche Infos über die Durchfahrtszeit. Und das steht eben nur
in den alten Büchern.
Allerdings war bei meiner Ankunft Wind
aus Südwesten mit 20 Knoten und somit perfekte Bedingungen für eine
erstklassige kurze, brechende Welle bei der Einfahrt. Und da ist es
überall flach, und dann bin ich noch ein bisserl zu weit nach Westen
gekommen da das Segelbergen zu lange gedauert hatte, und auf einmal
war da gar keine Einfahrt mehr wo ich rein wollte,........da hat es
mich nachher schon gewundert dass das Hoserl keinen braunen
Mittelstreifen bekommen hat.
Meine letzten 423 Polynesischen Franc
(ca. 3,50 Euro) die ich im Boot gefunden habe, habe ich in 3 Gurken
und 8 Paprika umgewandelt, zu mehr ließ sich die kleine dicke
Verkäuferin nicht hinreißen. Ja und dann habe ich noch 1 Tomate und
9 Kartoffeln, 4 Zwiebeln und Knoblauch und dass muss reichen für die
Überfahrt. Gemüse ist einfach ein Problem. Es gibt hier auch noch
keine Bank, keinen Bankomaten und die 3 Geschäfte nehmen keine
Kreditkarten und auf meine 100 Euro Scheine wollten sie mir nur
wieder ihr Polynesischen Geld rausgeben, aber was soll ich damit dann
anfangen.
Happy Schnee schaufeln
Chico
Mittwoch, 9. Januar 2013
Tahiti, Dezember 2012
Ich haue mich 2 Stunden aufs Ohr, mache
mir dann ordentlich was zu Essen, und bei einem rundum Blick ob
irgendwelche bekannten Schiffe da sind, sehe ich eine Österreichische
Flagge. Oje, oje der hat keinen Mast mehr, nur viele Teile liegen an
Deck, und es sieht ziemlich wüst aus.
Rancho-Relaxo-of-the-Seas so lautet
der typisch Österreichische Name der Yacht. David und Guillerma
sowie ihre beiden Kinder Bruno und Viola (5 + 3 Jahre) sind seit 1,5
Jahren auf dem Stahlboot unterwegs und das ist auch der einzige Grund
warum das Ding überhaupt noch schwimmt, weil es aus Stahl ist. Sie
waren, wie ich später erfahre, vor ca. 1 Woche unterwegs nach
Apataki, also genau dahin wo ich hergekommen bin, als etwa 30 Meilen
nördlich von Tahiti das Unglück passiert. David schläft bei seiner
Nachtwache ein, die Strömung treibt das Boot ein wenig weiter
westlich als geplant und schon erwachen sie auf Tetiaroa, jener Insel
welche sich einstmals Marlon Brando nach den Dreharbeiten zum Film
„Meuterei auf der Bounty“ gekauft hatte. Details zu diesem
Vorfall könnt ihr in der Yachtrevue vom Dezember nachlesen in dem
David einen mehrseitigen Bericht mit vielen Bildern geschrieben hat.
Sandy und Karl von der „Shambala“,
natürlich auch 2 österreichische Segler auf einer Ovni38 aus
Aluminium, bleiben 3 Tage bei mir am Schiff bis sie ihren Flug nach
Österreich haben. Der Flug von Apataki nach Papeete wurde ersatzlos
gestrichen, dadurch verpassen sie ihren Anschlussflieger nach Paris,
dann will Air France 1300,- Euro Umbuchungsgebühr haben, die sie
verständlicherweise nicht bezahlen wollen, es war ja die Schuld von
Air Tahiti, und dann ist halt der Spießrutenlauf mit den
Fluggesellschaften losgegangen bis sich dann doch das Meiste in
Wohlgefallen aufgelöst hat. Die beiden haben nicht wie die meisten
Segler die bequeme Route durch den Panama Kanal genommen, sondern
sind über Kap Hoorn und durch die wilden, kalten und nassen, aber
wunderschönen Kanäle Patagoniens gesegelt. Jetzt sind sie für ein
paar Monate nach Hause, anscheinend brauchen sie die Kälte anders
ist das nicht zu verstehen.
Während die beiden also mit den
Fluglinien ihr Vergnügen haben, bin ich auf der Suche nach neuen
Batterien, denn ohne gibt es kein Segeln. Ich besorge mir Adressen,
frage überall wo wer vielleicht irgendwelche Batterien mit
entsprechender Kapazität hat, und vor allem auch ob die geeignet
sind als Servicebatterien und nicht nur als Starterbatterien wie sie
in den Autos verwendet werden. Nach 2 Tagen und 18 Geschäften in
denen ich war – hätte ja nie geglaubt dass es in Papeete so viele
Läden gibt die Batterien verkaufen – komme ich langsam der
Verzweiflung nahe. Schon am Weg zum Bus, gehe ich noch bei Aming
vorbei, ein typischer Chinesenladen der alles mögliche,
hauptsächlich aber Küchenzubehör für Gastronomie Küchen,
verkauft. Ich brauche auch einen neuen Teekessel da mein alter ein
schönes Loch hat aus dem er tropft wie ein aus einem Sieb. Da sehe
ich doch in der Ecke neben dem Eingang einen ganzen Stapel grauer
Kästen, sehen aus wie Batterien, sind sogar AGM Batterien, also ohne
Säure, sondern getränkte Glasfasermatten die besonders für den
Schiffsbetrieb geeignet sind, da sie lageunabhängig eingebaut werden
können. Außerdem steht noch drauf sie sind Tiefentladefest, haben
CE Prüfzeichen und der alte kleine Chinese macht mir einen Preis den
hätte ich auch für die gewöhnlichen Säurebatterien bezahlt.
Einziges kleines Problem, wie bekomme ich die 2 Batterien mit einem
Gesamtgewicht von 120kg auf mein Boot?? Sandy und Karl haben sich für
den nächsten Tag ein Auto gemietet und so ergreife ich natürlich
sofort die Gelegenheit um die Batterien zu transportieren. Karl hilft
mir dann noch die Dinger ins Dingi zu wuchten, und dann wieder vom
Dingi aufs Schiff zu bekommen. Danke noch mal und ich hoffe du hast
dir dein lädiertes Kreuz nicht noch mehr verrissen.
Kaum sind die beiden weggeflogen, kommt
Mira zu mir aufs Schiff. Wir beschließen für die paar Tage nach
Raiatea und Tahaa zu segeln, da die Wettervorhersagen für die
nächste Woche gut ist. Außerdem ist fast Vollmond und da macht das
Segeln in der Nacht gleich doppelt soviel Spass. Perfekte
Windbedingungen veranlassen mich den Gennaker auch Nachts stehen zu
lassen und so sind wir in Nullkommajosef in Raiatea. Bei den langen
Spaziergängen füllt sich der Rucksack mit Obst und der Heimweg wird
immer zu einer argen Schlepperei. Auch endlich wieder mal baden
gehen, schnorcheln, einfach ausspannen nach den super hektischen
Tagen in Tahiti. Leider muss auch Mira bald wieder weg und wir segeln
zurück nach Papeete.
Kaum ist sie abgeflogen setzt der große
Regen ein, täglich mehrere Stunden, kurze Pause wieder Regen, so
geht es tagein, tagaus dahin und kein Ende in Sicht. Das Leben am
Boot wird ungemütlich, nie kann man die Fenster offen lassen, die
Luftfeuchtigkeit sinkt nie unter 90%, ich hätte jede Menge kleine
Arbeiten großteils außen am Boot die aber alle warten müssen.
Längst schon wollte ich auf Bora Bora sein, doch der Regen und die
„falsche“ Windrichtung machen ein weg segeln unmöglich. Kurz vor
Weihnachten dann doch noch der erhoffte Wetterumschwung. Ein letztes
mal noch zum Carefour, dem größten Supermarkt Papeetes, zum
Hafenmeister um auszuklarieren und dann geht’s endlich los.
Ich nehme mir diesmal vor mindestens 15
Meilen Abstand zu Moorea zu halten um nicht wieder in der
Windabdeckung ohne einen Hauch oder mit drehenden Winden hängen zu
bleiben. Das gelingt ganz gut, doch in der Nacht hält sich das
Wetter wieder mal überhaupt nicht an die Vorhersage. Vier mal
bekomme ich Squalls auf die Mütze mit weit über 30 Knoten Wind die
mich ordentlich auf Trab halten. Am frühen Vormittag sehe ich schon
dass sich Bora Bora nicht ausgehen wird um es bis zum späten
Nachmittag bei Tageslicht zu erreichen und so ändere ich mein Ziel
auf Raiatea. Und kurz vor der Passeinfahrt erwischt mich noch ein
letzter intensiver Wind mit jeder Menge Regen und kaum Sicht. 35
Knoten zeigt mein Windmesser und 9 Knoten Fahrt der Speedometer, als
es mit der zweiten Reff durch den Pass geht. Ich pfeife auch auf
Raiatea und fahre einfach gerade aus nach Haamene auf der Insel
Tahaa. 2,5 Meilen lang ist der tiefe Einschnitt bis man zu der
kleinen Ortschaft kommt. Und endlich Ruhe als der Anker auf 8 Meter
Tiefe in die braune Brühe plumpst, nur der Regen stört.
Und der Regen bleibt, nach 3 Tagen gehe
ich erstmals an Land bei einer kurzen Regenpause, Weihnachten ist
inzwischen vorbei, ist auch nicht wichtig. Endlich wieder eine lange
Wanderung rauf den Berg und die Aussicht genießen. Das ganze Atoll
liegt vor mir, im Süden direkt anschließend dann Raiatea und im
Westen kann man auch noch Bora Bora recht gut erkennen. Das Wetter
bleibt weiter unbeständig doch ich verziehe mich aus der Bucht von
Haamene da ich das braune Wasser welches die 2 kleinen Flüsse in die
Bucht spülen nicht mehr sehen will. Ich verlege mich zu einer
kleinen Insel ans Außenriff. Zur Neujahrsfeier will ich unbedingt in
Bora Bora sein und beim nächsten halbwegs schönen Tag segle ich die
30 Meilen bis zur angeblich schönsten Insel von Französisch
Polynesien. Ich meine Bora Bora hat schon was, aber die schönste
Insel?? Das haben sich wohl eher die Touristiker ausgedacht.
Auf alle Fälle komme ich endlich dazu
mein Weihnachtsgeschenk auszuprobieren. Ich habe mir ein Fahrrad
gekauft, aus Aluminium, 6 Gänge, schnell und einfach zusammenlegbar
damit es auch ins Boot passt und mit dem Dingi einfach an Land
transportiert werden kann.
Ich verlege mich für die Neujahrsfeier
an eine der Bojen direkt vor dem alten Bora Bora Yacht Club. Bei der
Tischreservierung und der Frage nach dem Neujahrsdinner und den Preis
verschlägt es mir dann doch den Atem. Dass es hier sehr teuer ist
weiß jeder, aber mit dem Geld für ein Abendessen kann ich locker
einen Monat leben. So verzichte ich also gerne auf die zusätzlichen
Ausgaben und koche mir selber was anständiges. Schließlich ist die
Bar auch offen ohne dass man vorher dort gegessen hat.
Mein Ziel, bevor es dann endlich nach
Norden, nach Kiribati geht, ist Maupiti die kleine Schwesterinsel
westlich von Bora Bora. Touristisch noch sehr unterentwickelt sind
auch die Einwohner noch sehr freundlich, hilfsbereit und freuen sich
wenn sie zu verrückten Seglern Kontakt kriegen. Denn wie jemand
freiwillig wochenlang aufs offene Meer geht können sie nicht
verstehen.
Ja und hier warte ich nun auf günstigen
Wind um nach Norden zu segeln. Etwa 1200 Seemeilen sind es bis zu
meinem nächsten Ziel, Kirimati oder Christmas Island im riesigen
Inselstaat Kiribati.
Ich habe jetzt auch endlich heraus
gefunden wie ihr meine Position verfolgen könnt. Auf der Webseite
shiptrak.org müsst ihr bei callsign: KC2UNJ eingeben und dann auf
view klicken und schon könnt ihr meine Route verfolgen. Dann noch
hinein zoomen und die Anzeige auf den Karten ist fantastisch gut. Ein
wirklich feines Programm, ihr braucht es nicht herunter zu laden und
euch auch nirgends anmelden. Wenn ihr das callsign von anderen
Seglern wisst, dann könnt ihr natürlich auch deren Position
verfolgen, falls derjenige regelmäßig einen Positionsreport
schickt.
Ich werde versuchen auf meiner Fahrt
nach Kiribati täglich einen ganz kurzen Bericht zu schreiben sowie
meine Position anzugeben. So könnt ihr mich fast in Echtzeit
verfolgen. Es soll zwischen morgen Mittwoch 9.1. und Sonntag
irgendwann losgehen. Hier in Maupiti ist das Wetter inzwischen zwar
ok, aber etwa 100 Meilen nördlich hält sich ein hartnäckiges
Windloch. Es macht wenig Sinn hier los zu segeln damit ich dann einen
Tag später in der Flaute hänge.
Also dann bis bald
Chico
Abonnieren
Posts (Atom)