Den
Häschern der Französischen Finanzprokuratur bin ich also inzwischen
entkommen. Ich habe am Dienstag 16. April Französisch Polynesien
endgültig verlassen und bin weiter gesegelt, wie schon beim ersten
Versuch Anfang Jänner mit Ziel Christmas Island, das zu den Line
Islands, also zu Kiribati gehört.
Doch was
ist inzwischen so passiert, wie habe ich die Zeit verbracht.
Als
Ziele um mich gut zu verstecken habe ich mir die Atolle Fakarawa,
Faaite, Manihi und danach Apataki, wo ich mich mit meinen
österreichischen Freunden Sandy und Karl Molnar von der Yacht
Shambala verabredet habe, die meinen neuen Autopiloten und ein paar
andere Kleinigkeiten im Gepäck haben, ausgesucht.
Besonders
Faaite und Manihi werden seltener von Yachten angelaufen, weil sie
doch abseits der üblichen Routen liegen. Und da fangen dann auch
schon wieder die Problemchen an. Die elektronischen Karten kann man
vergessen, da liegt die Einfahrt wieder mal um 200 Meter daneben,
also Augen auf und durch. So wie früher halt, schauen wo man
hinfährt und die Augen nicht nur auf den Computer geheftet. Die
Durchfahrtszeiten bei den Pässen waren ok, nicht zu viel Strömung
und wenn dann leicht gegen an, so bleibt das Boot immer perfekt
steuerbar.
Vor
Manihi ist mir allerdings der Schreck schon ordentlich in die Glieder
gefahren. Ich starte den Motor vor der Einfahrt, berge die Segel,
bereite den Anker vor und fahre auf den schmalen Pass zu, plötzlich
Motor aus, etwa 40-50 Meter vor der Einfahrt. Ich probiere starten
und starten, doch da rührt sich nichts. Zum Glück ist auslaufendes
Wasser und so werden wir wieder in den offenen Pazifik zurück
geschwemmt. Ich denke, ok wird halt wieder mal der Vergaser sein,
hole das Werkzeug und beginne mit der Schrauberei in dem Geschaukel
bei gut 1,5 – 2 Meter Wellen. Nicht gerade angenehm, aber was soll
man machen. Nach einer Weile denke ich jedoch, irgendwie ist es
komisch, der Motor so total plötzlich einfach aus und denke an einen
elektrischen Defekt, also doch zuerst mal Kabel und Kontakte
überprüfen. Und siehe da 20 Minuten später ist das lose Kabel
gefunden, den Schlüssel umgedreht und der Motor surrt wieder. Bis
alles wieder verräumt und bereit zum Weiterfahren ist, ist es
bereits 17:15 geworden, und ich muss auch die 2,5 Meilen die ich in
der Zwischenzeit abgetrieben bin wieder zurück fahren. Es wird also
bald finster, daher Vollgas und rein in den Pass, bei inzwischen
mitlaufender Strömung zische ich mit über 9 Knoten durch die Enge,
dann innen noch eine Meile gerade aus, scharfe Kurve rechts herum um
das komische gelbe Dings das da auf einer Koralle thront, ja und
dann... wohin jetzt. Ich entscheide mich einfach nach Osten zu
fahren, ich kann in diese Richtung keine Korallenblöcke ausfindig
machen. Die bereits sehr tief stehende Sonne steht im Rücken und
ich muss versuchen auf der anderen Seite bis zum markierten Weg zu
kommen. Also weiter Vollgas und hoffen dass ich nicht einen der
dunklen Blöcke übersehen habe. Zum ankern ist es mir hier viel zu
tief, immer so knapp an die 30 Meter. Sobald ich die Markierungen auf
der anderen Seite erreicht habe, Leerlauf und Anker auf 12 Meter in
den Sand gesetzt. In der Nacht merke ich dann dass da unten nicht
alles Sand ist wie angenommen, die Kette rasselt bei dem drehenden
Wind sehr oft über die Korallenblöcke und ermahnt mich sehr wachsam
zu sein mit dem Schlafen, also mindestens 1 Ohr immer offen.
Nach
einem wohlverdienten Frühstück geht’s ans Nordostende von Manihi,
dort wird das Zollboot wohl nicht hinkommen. Dort ist man wirklich am
Ende der Welt. Hier lebt niemand mehr, einsame Strände, Kokosnüsse
ohne Ende, Fische so viel man will, und wunderbares Wetter. Das wird
für die nächste Woche mein Zuhause.
Hallo Chico!
AntwortenLöschenNa endlich was von Dir. Da bekomm ich wieder richtig neid darauf. Hoffe wir treffen uns einmal in den Philippinen und können mit Dir die schönen Platze dort erkunden. Bin bald dort und werde schon mal auskundschaften wo wir noch nicht waren.
Viele liebe Grüße und immer eine Handbreit........ du weißt schon.
Hans &Edlyn