Malekula Artfestival, part 2
Am zweiten Tag des Festivals werden wir
wieder pünktlich morgens abgeholt und als erster Programmpunkt
stehen verschiedene Tänze der Männer auf dem Programm, wie
Kriegstanz, oder welcher für Festlichkeiten usw.
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Heutzutage geht natürlich gar nichts
mehr ohne Handy. Ein junger Bursche erzählt mir dass er nächste
Woche auf eine der anderen Inseln fährt um dort zu heiraten. Ja wie
hat er denn seine zukünftige Frau kennen gelernt wenn die auf einer
anderen Insel lebt, frage ich. Er greift in die Tasche seiner Hose,
zieht sein Samsung heraus und meint mit einem Grinsen von Ohr zu Ohr,
„very simple, we use dating sites“. Soviel also zu den wilden
Kerlen aus dem Busch die nichts von moderner Technik wissen.
Ich unterhalte mich auch mit einem der
Chiefs über die Zukunft seines Stammes. Er erklärt mir dass sich
die Häuptlinge sehr wohl der schwierigen Lage und der schnellen
Veränderungen bewusst sind. Die Jungen wollen das klarer Weise alles
haben und sie müssen ihnen die Werte der alten Traditionen
vermitteln, ihnen die alten Bräuche beibringen und unbedingt
verhindern dass die Jungen verlernen woher sie stammen und wie die
Regeln in der Dorfgemeinschaft sind. Möge es ihnen gelingen.
Es gibt übrigens in jedem Dorf mehrere
Chiefs, jeweils zuständig für verschiedene Aufgaben. Wenn zB. Einer
in ein anderes weiter entferntes Dorf will dann muss um Erlaubnis
gefragt werden, wenn jemand heiraten will, muss der zuständige um
seinen Senf gebeten werden, usw. Alles ist sehr genau reglementiert,
eigentlich eh wie bei uns, nur dass es eben nicht im Gesetzbuch
steht, sondern die Regeln mündlich überliefert und jeweils
angepasst werden. Und es spart eine Menge Geld das sonst für Anwälte
und ähnliche nutzlose Blutsauger verschwendet wird.
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Viele andere kleine Tätigkeiten die
bei uns kaum noch jemand beherrscht werden uns vorgeführt, wie
Kokosnuss mit der Faust aufschlagen oder Feuer machen zB. und das
dauert nur max. 10 Sekunden bis das Holz glüht.
Nachdem die Männer vormittags getanzt
haben, wollen uns auch die Damen des Dorfes ihre Künste zeigen,
schmeißen sich ins Bastrockerl und bezirzen uns mit ihren
Tanzeinlagen.
Ich muss sagen ich bin ja wirklich kein guter Tänzer,
und musikalisch bin ich auch nicht, aber ich konnte beim Besten
Willen keinen Unterschied zwischen den Tänzen feststellen. Außer
vielleicht der Geschwindigkeit des Fusstampfens. Macht aber nix, war
schön und interessant anzuschauen.
Ja und am späten Nachmittag spielt
auch noch die Dorfband für uns und alle Tanzen was die Badeschlapfen
hergeben, so soll es sein.
Sehr schön war's und falls ihr
zufällig mal nach Vanuatu kommt und Gelegenheit habt euch das
anzusehen, absolut Empfehlenswert.